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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 705

1847 - Leipzig : Engelmann
705 Das französische Kaiserreich. als von seinem Zorn zu fürchten hatten. Aehnliches thaten die Her- zoge von Hessen, Nassau u. a. Nach dem glücklichen Treffen, das Ney bei Elch in g en bestand, wurde der östreichische Obergeneral Mack in Ulm eingeschlossen und von dem Hauptheer abgeschnitten. Rathlos und an aller Rettung verzweifelnd knüpfte der unfähige, von muthlosen Edelleuten umgebene Feldherr mit dem Sieger Unterhand- lungen an, welche die schmachvolle Capitulation von Ulm zur Folge 20. oct. hatten. Durch diesen ehrlosen Vertrag geriethen 33,000 Oestreicher, darunter 18 Generale, in Kriegsgefangenschaft. Beschämt zogen die sonst tapfern Krieger an Napoleon vorüber, streckten das Gewehr vor dem Sieger, legten 40 Fahnen vor ihm nieder und überlieferten ihm 60 bespannte Kanonen. Zu spät sah man in Wien ein, daß Mack der hohen Stelle nicht gewachsen sei und ließ ihn durch ein Kriegs- gericht seiner Ehren, Würden und Dienstvortheile berauben. Der gleichzeitige Seesieg der Engländer bei Trafalgar, der den 21. Oct. Verlust der ganzen mit den ungeheuersten Kosten ausgerüsteten franz. Flotte zur Folge hatte, minderte jedoch Napoleons Freude über das unerhörte Kriegsglück. Aber auch der Jubel der Engländer war nicht ungetrübt, da ihr ruhmgekröntcr Seeheld Nelson geblieben war. Während Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen, erbittert über die rücksichtslose Verletzung seiner Neutralität und angespornt durch die patriotische Kriegspartei, den Russen und Schweden den Durchgang durch sein Gebiet nach Hannover gestattete, mit dem weichen, empfind- samen Kaiser Alexander in der Garnisonskirche zu Potsdam über Friedrichs des Großen Sarg in einer nächtlichen Stunde den Bund ewiger Freundschaft erneuerte und dann Haugwitz mit drohenden For- derungen an Napoleon abordnete, zogen die Franzosen unter blutigen Gefechten mit den Oestreichern und mit den tapfern, von Kutuso ff und Bagration geführten Russen längs der Donau den östreichischen Staaten zu. Hatte das blutige Treffen von Dirn st ein und Stein^-Nov. den Franzosen bewiesen, daß sie an den Russen so tapfere als kriegs- kundige und umsichtige Gegner hätten, so erfüllte sie dagegen die Leichtigkeit, womit Mürat sich der Hauptstadt Wien bemächtigte, die^-Nov. Willfährigkeit der feigen Beamten, den raubenden Feinden ihr Geschäft möglichst zu erleichtern, und die Kopflosigkeit des Fürsten von Auers- berg, der sich durch die kecke List der franz. Befehlshaber und durch vorgespiegelte Friedensunterhandlungen berücken ließ, die befestigte Do- naubrücke unversehrt und unvertheidigt den Feinden zu überlassen, mit der größten Zuversicht. Die Unschlüssigkeit und Zaghaftigkeit des Kaisers Franz und die Uneinigkeit der Oestreicher und Russen erleichterte den Weber, Geschichte. 45
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