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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 706

1847 - Leipzig : Engelmann
706 2, Dec. 1805. Napoleon Bonaparte's Machtherrschast. Sieg der Franzosen, die mit unermeßlicher Kriegsbeute beladen das russisch-östreich. Heer unter beständigen Gefechten nach Mähren ver- folgten. Hier kam es am Jahrstag der Kaiserkrönung zu der mör- derischen Dreikaiserschlacht von Austerlitz, wo die Wintersonne den glänzendsten Sieg Napoleons beschien. Die Russen verloren den größten Theil ihrer Artillerie und ihres Heeres und zogen sich mit ihrem Kaiser über die March zurück, um sich durch «eue Truppen zu verstärken. Statt diese abzuwarten und im Verein mit ihnen und mit den endlich schlagfertig gemachten Preußen den Feind aufs Neue anzugreifen, ließ sich der Kaiser Franz durch den mattherzigen Fürsten von Lichtenstein bereden, Napoleon einen demüthigen Besuch im franz. Lager abzustatten und in einen Waffenstillstand zu willigen, der den Russen die Rückkehr in ihre Heimath auflegte und Oestreich der Willkür des Siegers preis gab. Um nun die feindlichen Heere, die das Land mit Kriegssteuern, Raub und Erpressung schwer heimsuchten, schneller los zu werden, beschleunigte die östreich. Regierung den Abschluß des Preßburger Friedens, obschon derselbe Vorderöstreich, Tyrol und das vene- tianische Gebiet von dem Reiche losriß, die Kronen von Neapel und Holland an Glieder der bonapartischen Familie brachte und das deutsche Reich der Auflösung zuführte und unter den unbedingten Ein- stuß des franz. Machthabers stellte, mit dem die Höfe von Baden, Wurtemberg und Bayern auch noch durch die Bande der Ver- wandtschaft verbunden wurden. Haugwitz, der mit Vermittlungsvorschlägen in Napoleons Haupt- quartier abgeschickt worden und sich hinhalten ließ, bis der entscheidende Schlag bei Austerlitz gefallen, wagte nicht, seine Aufträge vorzubringen, sondern ließ sich ohne Genehmigung seines Hofes theils durch die Dro- hungen , theils durch die gewinnende Freundlichkeit des franz. Kaisers zur Unterzeichnung eines nachtheiligeu Vertrages bewegen, worin Preußen das Herzogthum Cleve, das fränkische Fürstenthum Anspach und das Für- stenthum Neuchâtel abtrat und dafür Hannover erhalten sollte. Um- sonst sträubte sich der König gegen den Tausch, der ihn mit England zu verfeinden drohte; durch den schnellen Abschluß dcs Friedens von Oestreich getrennt, blieb ihm nichts übrig als sich dem Machtspruche des Siegers zu fügen. 1. Deutschland. In dem Preßburger Frieden erlangten Bayern und Wurtemberg den Königstitel mit Landessouv erainetät, ohne daß sie jedoch aufhören sollten, dem deutschen Staatenbund (Confédération) anzugehören; der neue König von Bayern Max. Joseph wurde für seine Anhänglichkeit an Frankreich belohnt mit dem östreich. Tyrol nebst Brixen, Trident u. a. O. mit dem preußischen Anspach und mit der Reichsstadt Augsburg. Eine glän- zende Vermählungsfeier zwischen Eugen Beauharnais, Napoleons adoptirtem Stiefsohn, und der Tochter des Königs vollendete den engen Bund des bayerischen
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