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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 715

1847 - Leipzig : Engelmann
Das französische Kaiserreich. 715 geweckt. Der hochsinnige, vaterländische Freiherr von Stein führte das Volk und den Bürgerstand zum Bewußtsein seiner Rechte und seiner Freiheiten, indem durch seine Wirksamkeit das Erwerben von Grundeigen- thum jeder Beschränkung entbunden und eine auf Freiheit und Gcmcin- sinn gegründete Städteordnung eingeführt ward. Auch der Tugend- bund, der sich unter seinem Schlitze bildete und der fortbestand, als schon Napoleons Machtsprnch den hochsinnigen Freiherrn geächtet und zur Flucht nach Rußland gezwungen, trug zur Erweckung eiilcs neuen vater- ländischen Geistes in Deutschland bei. Steins Nachfolger, der Staats- kanzler von Hardenberg, wirkte in seinem Sinll fort und förderte die Verminderung mittelalterlicher Standeörechte und beschränkter Territorial- begränzung. Im Frieden von Tilsit wurden der mit Napoleon befreundeten und von den Engländern und Russen bekriegten Pforte die Donauländer (Moldau und Wallachei) zurückerstattet. Der Großsulran Selim Iii., von dem sranz. Ge- sandten Sebastiani geleitet, suchte die Türkei der christl. Cultur zu nähern und nahm mehre den muhamedanischen Eiferern verhaßte Reformen vor. Durch Ein- führung des europ. Kriegs- und Heerwesens suchte er die trotzigen Janitscharen zu schwächen und zu verdrängen; dieser Versuch schlug bald zu Selim's Verderben aus. Unterstützt von dem Mufti und den Ulemas empörten sich die Janitscharen und zwangen den Kaiser, seine Rathgeber ihrer Rache zu opfern. Zitternd trat der kinderlose Sultan seine Macht an seinen Neffen Mustapha (Iv.) ab, der durch Abstellung aller Neuerungen den Aufstand beruhigte. Aber Mustapha's Herr- schaft war nicht von Dauer. Bairaktar, Pascha von Rutschuck, ein Anhänger Selims und seiner Reformen, empörte sich, drang in die Hauptstadt und stürmte das Serail. Aber seine Absicht, dem vorigen Sultan Selim die Herrschaft zurück- zugeben , führte dessen Ermordung durch Mustapha herbei. Bairaktar rächte diese Blutthat durch den Mord aller Rathgeber Mustapha's und durch die Absetzung des Sultan's. Sein Bruder Mahmud wurde Beherrscher der Gläubigen und Bai- raktar als Großvezier stellte Selims Einrichtungen wieder her, ries aber dadurch einen neuen Ausstand der Janitscharen hervor- der ihm und seinen Truppen nach der tapfersten Gegenwehr den Untergang brachte. — Nach der Ermordung des frühern Sultans Mustapha willigte Mahmud in die Rückkehr des alttürkischen Wesens und rettete dadurch seinen Thron. Die enge Verbindung Napoleons und Alexanders nach der Zusammenkunft in Erfurt führte einen Bund der Pforte mit England herbei. Bald darauf entstand ein dreijähriger blutiger Krieg zwischen Rußland und der Türkei über den Besitz der Donauländer, der durch Englands Vermittlung in dem Augenblick mit dem Frieden in Bukarest beendigt ward, als Napoleon ganz Europa gegen Rußland bewaffnete. In diesem Frieden wurde der Pruth als Gränzfluß zwischen den beiden Reichen bestimmt. 8. 720. cl) Frankreich. Rußland. England. Seit dem Frie- den von Tilsit war Enropa's Freiheit und Unabhängigkeit von drei Seiten bedroht, von Frankreich, Rußland und England. Zum Glücke ließ sich die englische Regierung nicht so von Napoleons Netzen bestricken wie Alexander von Rußland, der nunmehr mit dem franz. Kaiser Hand in Hand ging und sein Reich im Süden gegen die Türkei und im Nordwesten gegen Schweden ebenso zu vergrößern suchte, wie Napoleon in 1789 — 1807. 1807. Juli 1808. Nov. 1812. i
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