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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 24

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
24 Das römische Reich unter den Imperatoren. Antipas auf Antrieb seiner Gemahlin Herodias in Rom eine Erweite- rung seiner Tetrachie zu erwirken suchte, war er in Folge von Agrip- pa's Gegenwirkungen nach Lugdunum verbannt und seine Tetrarchie ebenfalls diesem verliehen worden. Um diese Zeit war in Judäa große Aufregung wegen der Weigerung der Juden, ein Standbild des Cali- gula zu göttlicher Verehrung in ihrem Tempel aufstellen zu lassen. Agrippa, der in dieser Zeit wieder in Rom erschienen war, bewog den Caligula, die Durchführung der angeordneten Maßregel zu verschieben und, da er bei dem bald erfolgten Tode desselben zur Erhebung des Claudius mitwirkte, erhielt er zu seinem bisherigen Gebiete Judäa und Samaria. Rach der Furcht, in welcher Caligula die Juden erhalten hatte, erschien ihnen der Enkel der hasmonäischen Mariamne als ein Netter. Ihren Erwartungen zu entsprechen, ließ er Jerusalem befesti- gen und verfolgte die Christen, wobei Jakobus der Aeltere hingerichtet und auch an Petrus Hand gelegt wurde. Seit seinem im Jahre 44 erfolgten Tode war das Land in wilder Gährung. Räuberbanden, welche durch die Erbitterung gegen die Römerherrschaft sich bildeten und täglich wuchsen, Betrüger, welche die fortdauernde Erwartung eines Messias zur Täuschung der Menge benutzten, verbreiteten Aufregung und Unsicherheit. Das hohepriesterliche Amt war ohne Ansehen, weil die Entartung des Priesterthums den Machthabern häufige Gelegenheit gab, die Träger des höchsten Priesteramtes zu wechseln. Das Recht, dieses Amt zu besetzen, war erst von den Procuratoren, dann von Agrippa geübt worden, kam aber nach Agrippa's Tode an dessen Bruder, der gleich- falls Herodes hieß, den Beherrscher der am Libanon gelegenen syrischen Landschaft Chalcis und, als dieser gestorben war, mit jener Landschaft an des Herodes Agrippa gleichnamigen Sohn, dem so die unlösbare Aufgabe zufiel, zwischen den Juden und den römischen Procuratoren zu vermitteln. Unter dem willkührlich und grausam schaltenden Gessius Florus führte im Jahre 66 die Weigerung, dem Kaiser zu opfern, einen förmlichen Aufstand herbei und Vespasianus erschien als Rero's Feldherr in Palästina. In Galiläa widerstand ihm einige Zeit der durch seine Mutter von den Hasmonäern abstammende, zu den Pharisäern gehö- rende Josephus, der bei Eroberung der Feste Jotapata gefangen wurde, später durch Vespasianus die Freiheit erhielt, dessen Gentilnamen Fla- vins annahm und nach Beendigung des jüdischen Krieges zu Rom in griechischer Sprache die Geschichte dieses Krieges, sowie die ältere Ge- schichte seines Volkes schrieb. Die Fortschritte der römischen Waffen unterbrach Vespasianus' Erhebung zum Herrscher des Reiches. Der Krieg wurde aber beendet durch seinen gleichnamigen Sohn, der nur zum Unterschiede von ihm mit seinem Vornamen Titus genannt wird. Im Jahre 70 wurde Jerusalem erobert, nachdem die Juden, ungeachtet
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