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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 45

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das römische Reich unter den Imperatoren. Hz gerte. Der Nachfolger, den das Heer ihm gab, Aurelius Claudius, zwang den Belagerten zur Uebergabe und ließ ihn hinrichten. Diesem entschlossenen und kriegerisch tüchtigen Manne erschien das Zurückdrängen der eingefallenen Barbaren dringender, als Angriffe auf das gallische und das palmyrenische Reich, durch welche er jenen Zeit gelassen hätte, die Mittelländer des Reiches, Italien, Jllyrien, Macedonien, Thracien und Griechenland zu überfluthen. Er schlug die Alemannen am See Benacus und die Gothen bei Naissus am Flusse Margus und hiuterließ, da ihn die seit Aurelius' Zeiten aus dem Reiche nicht ver- schwundene Pest im Jahre 270 zu Sirmium hiuraffte, dem daselbst durch die Legionen eingesetzten Aurelianus die Aufgabe, die gewonnenen Vor- theile zu verfolgen und die Einheit des Reiches herzustellen. Es gab neue Angriffe der Alemannen und Markomannen abzuweisen. Dagegen erwies sich die fernere Behauptung von Dacien, das immer mehr von Gothen besetzt wurde, als unthunlich, und die römischen Ansiedelungen wurden auf die rechte Seite der Donau nach dem oberen Mosten zu- rückgezogen, welches deshalb auch Uferdacien oder Aurelianisches Dacien heißt. Die von der Menge selbstständiger Theilreiche noch übrigen, das palmyrenische und das gallische, wurden aufgelöst, Zenobia und Tetri- cus aber geschont. Aurelianus' thatkräftige Negierung endete im Jahre 275 dadurch, daß er auf einem Zuge gegen die Perser, als er von By- zanz nach Kleinasien übergesetzt war, durch eiuen Menschen aus seiner Umgebung, der eines Vergehens wegen seine Strafe fürchtete, ermordet wurde. Diesem Verbrechen war das Heer selbst so fremd, daß es von dem Senate die Ernennung eines neuen Herrschers forderte. Der neue aus dem Senat hervorgegangene Herrscher, Claudius Tacitus, starb schon im Jahre 276, während er Kleinasien von eingebrochenen nördlichen Barbaren befreien wollte. Sein Bruder Florianus, der die Nachfolge in Anspruch nahm, konnte sich gegen den Feldherrn Aurelius Probus, den Tacitus an die Spitze der syrischen Legionen gestellt hatte, nicht behaupten. Dieser schirmte mit gleicher Kraft, wie Aurelianus, die Grenzen gegen Franken, Alemannen und Gothen und stellte sogar die ger- manische Befestigungslinie wieder her, wobei jedoch große Schaaren der Feinde in die Legionen eingereiht wurden. Sein Bemühen, die Soldaten in Zeiten der Waffenruhe zu Arbeiten des Friedens, zu An- legung von Weinbergen und Austrocknung von Sümpfen, zu verwenden, erregte Unmuth und einem Ausbruche solchen Unmuthes erlag er in seiner Vaterstadt Sirmium im Jahre 282. Der an seine Stelle ge- setzte Befehlshaber der Prätorianer, Carus und seine Söhne Carinus und Numerianus, die er nicht bloß zu Cäsaren annahm, sondern auch mit dem Augustustitel schmückte, blieben nur kurze Zeit im Besitz der Herrschaft. Der Vater starb schon im Jahre 283, nachdem er mit Er-
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