Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 48

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
48 Das römische Reich unter den Imperatoren. des Rheines, woraus hervorgeht, daß das Zehntland verloren oder un- sicher war. Constantius erkämpft seinen größten Sieg über sie in den Gegenden der Maasquellen im Lande der Lingonen. Zu den Alemannen und Franken gesellt sich aber an den Grenzen der westlichen Provinzen noch ein neues germanisches Volk, die Saronen oder Sachsen. Die Unternehmungen dieses Volkes gehen von den nordwärts der unteren Elbe gelegenen Gegenden, dem südlichen Theile der dort zwischen Nord- see und Ostsee gelegenen Halbinsel aus. Durch sie beginnt sich ein Waffeubund gleich dem gothischen, dem alemannischen und dem fränki- schen zu begründen. Es wirkt aber hierbei, wie sich aus dem später bei ihnen sichtbaren Gegensätze von Freien und Unfreien ergibt, nicht bloß die freie Vereinigung von Gefolgschaften, sondern auch gewaltsame Unterwerfung. Die Bildung dieses Bundes ist nicht ohne Einfluß auf die Franken, deren Gebiet sich durch dessen Ausbreitung vermindert. Zur Zeit des Diocletianus, wo derselbe noch in der Kindheit ist, er- scheinen die Sachsen, denen sich vielleicht schon Abenteurer aus den Völkern der Chauken und Friesen angeschlossen haben, auf Seefahr- ten an den gallischen und brittischen Küsten plündernd und mit einem Unternehmen zu ihrer Abwehr steht die Erhebung des Carausius in Verbindung, der von der gallischen Stadt Bononia aus mit der gegen die Seeräuber bestimmten Flotte nach Britannien übergeht. 25. Mit der Theilung der Negierungsgewalt erfolgte eine grund- sätzliche Feststellung unbedingt monarchischer Handhabung derselben durch ihre Träger. Die einzige Gewalt, welche neben den Herrschern noch einen Einfluß hatte üben können, war der Senat. Im Laufe des drit- ten Jahrhunderts hatten nun schon die Unterscheidung von senatorischen und cäsarischen Provinzen und die Trennung der Staatskasse, des Ae- rariums, von der Kasse des Herrschers, dem Fiscus, aufgehört. Jetzt ver- lor durch die Wahl neuer Herrschersitze der Senat jeden Einstuß auf die Negierung des Reiches und wurde eine Obrigkeit für die Stadt Rom, wie auch die Prätorianer in Ohnmacht versanken. Der streng monarchischen Form der Regierung entsprachen neue Formen, in welche das Leben der Beherrscher sich kleidete. Nach dem Muster, welches das neue persische Reich darbot, bildete sich für jeden der Herrscher eine förmliche Hofhal- tung, in deren Mitte der Kaiser, nicht bloß mit dem bisher schon ge- bräuchlichen Purpur, sondern auch mit dem morgeuländischen Diadem geschmückt, nur unter erschwerenden Formen zugänglich war und von den Zugelasscnen mittelst der persischen Sitte des Niederfallens begrüßt wurde. Alle die von Diocletianus in's Werk gesetzten Veränderungen konnten, da sie äußerlicher Art waren und den Lauf einer in tiefliegen- den Verhältnissen gegebenen Auflösung nicht zu hemmen vermochten, nur vorübergehend wirken. Um jedoch sein Werk nicht den Zufällen,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer