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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 111

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
die Ostgothen und die Longobarden. 1 í 1 sich dem Heraklius und seinen Nachfolgern als ein Mittel, die Mono- Physiten mit den Rechtgläubigen zu vereinigen. Der Widerstand, welchen die Papste diesem Versuche leisten mußten, veranlaßte gegen sie ein Verfahren, aus welchem sich ergibt, welche Wohlthat es für die Kirche war, daß sie in der Folge der kaiserlichen Hoheit entzogen wurde. Heraklius' Enkel, Constantinus' Ii!. Sohn, Constans, ließ den Papst Martin, der sich dem widersinnigen Gebote, über die schwebende Frage zu schweigen, nicht fügen wollte, im Jahre 653 durch den Exar- chen gefangen nehmen und nach Constantinopel senden. Nachdem der- selbe dort schwere Mißhandlungen ertragen, ward er nach Taurien verbannt, wo er im Jahre 655 starb. Des Kaisers Sohn und Nach- folger, Constantinns Iv., Pogonatus genannt, suchte das Schisma, welches durch die Gewaltmaßregeln des Vaters in der Kirche eingetreten war, anfzuheben und es ward im Jahre 680 zu Constantinopel die sechste ökumenische Synode gehalten, welche die in einem Schreiben des - Papstes Agatho dargelegte Lehre als acht anerkannte, daß in Christo zwei Willen und zwei Wirkungsweisen ohne Theilung, ohne Verwand- lung und ohne Vermischung seien, und daß der menschliche Wille dem göttlichen nicht widerstrebe, sondern ihm folge. Ein neuer Versuch, den der Usurpator Philippikns Bardanes im Jahre 712 zu Gunsten der Monotheleten machte, erneuerte das Schisma und rief in Rom eine so große Widersetzlichkeit des Volkes hervor, daß der Gewalthaber nicht anerkannt wurde. Doch erlosch der Streit bald auch im Orient und nur im Libanon erhielt sich die monotheletische Lehre noch geraume Zeit unter den von den alten Phöniciern abstammenden Maroniten, die gegen Oströmer und Araber sich unabhängig behaupteten. 16. Hatten schon die bisherigen kirchlichen Streitigkeiten, bei welchen es sich um die schärfste Begriffsbestimmung handelte, den Orient gewaltig aufgeregt, so mußte es eine noch größere Erschütterung hervorbringen, als in Bezug auf äußerliches kirchliches Leben und sichtbare Gegenstände ein Kampf entbrannte. Eine Reihe von Thronstreitigkeiten im Anfänge des achten Jahrhunderts endete im Jahre 717 durch Thronbesteigung des tapfern Jsaurers Leo Iii., der in Kleinasien gegen die Araber glücklich gekämpft hatte und Constantinopel gegen ihre Flotten beschützte. Ihn hatte der Umgang mit Juden und Arabern, welche den religiösen Gebrauch von Bildern Christi und der Heiligen für Götzendienst hielten, zu dem Entschlüsse gebracht, diesen Gebrauch zu verbieten. Der Wider- stand, den er fand, trieb ihn zur äußersten Gewalt und die Bevölkerung theilte sich in eine Partei der Bilderverehrer und eine Partei der Bilderstürmer. Es entstanden Verfolgungen gegen diejenigen, welche nach kirchlicher Lehre in den Bildern ein angemessenes Mittel zur Erweckung der Andacht beibehalten wissen wollten und besonders wurden die Mönche
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