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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 244

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
244 England und der Norden bis zum Ende des elften Jahrhunderts. eindringenden Negentenweisheit die dem Lande geschlagenen Wunden zu heilen. Seine dreißigjährige Negierung (871 — 901) zeigt einen Wechsel zwischen tiefster Erniedrigung und hergeftellter Sicherheit, und bei allem Wechsel erscheint der König gleich groß im Handeln und im Dulden, gleich thätig für Abwehr der Gefahr und Beschützung der inneren Ordnung, gleich besorgt für Wohlfahrt und für Bildung seines Volkes. Schon unter Ethelreds Negierung war Nagnar Lodbrok in Northumbrien gelandet und hatte, da er dem dortigen König in die Hände gefallen war, in einem Schlangenthurm geendet. Sein schauerlicher Tod regte die Rache seines Geschlechtes auf, und mit Erbitterung hausten seit Ethelreds letztem Negierungsjahre die Dänen im Lande. Ganz Nor- thumbrien kam in ihre Gewalt, und in Ostangeln ward einer ihrer Führer, Guthrum, zum Könige eingesetzt. Alfred unternahm es, sein Land durch Erbauung einer Flotte zu schützen, damit den Feinden vor ihrer Landung begegnet werden könne. Auch gelang es ihm im Jahre 877, nachdem er vergeblich durch Verträge die schon im Lande heimisch gewordenen Feinde zur Ruhe zu bringen gesucht hatte, eine Dänenflotte zu vernichten. Doch Guthrum griff ihn in Messer selbst mit solchem Erfolge an, daß er nach Auflösung aller Bande der Ordnung in Wäl- dern und Sümpfen seine Zuflucht suchen mußte. Er lebte, von seiner Gemahlin und wenigen Getreuen begleitet, eine Zeitlang in seinem eignen Lande als ein Verbannter und Verfolgter, mit Mühe das Leben fristend. Da sammelten sich allmälig die Edeln des Volkes um ihn, und seine Umgebung erwuchs zu einem Heere, mit dem er von Aethelingep, der Insel der Edeln, wo er verborgen gewesen, im Jahre 878 zum Kampfe gegen Guthrum auszog. Sein Erscheinen hob den Muth der Angel- sachsen, die ihn verloren geglaubt hatten, und Guthrum, in einer Schlacht besiegt, nahm mit Vielen der Seinen das Christenthum an und trat in Abhängigkeit von Alfred. Während Northumbrien in den Händen der Dänen blieb, stellte der König in den südlichen Landschaften seine Macht wieder her, wobei ihm zu Statten kam, daß eine Reihe von Jahren keine neuen Landungen der Dänen erfolgten. Eine Flotte wurde neu er- baut und konnte, größtentheils mit Friesen bemannt, späteren Angriffen neu angekommener Dänen von den verschiedenen Häfen, in die sie ver- theilt war, begegnen, so daß die letzten Jahre von Alfreds Negierung in Frieden verflossen. Die im Lande noch schweifenden Dänen wurden allmälig zu fester Niederlassung vermocht, und da Viele sich in fünf Städte von Mercia vertheilen ließen, wunderten diejenigen, die damit nicht zufrieden waren, aus dem Lande, um die gegenüberliegenden Küsten von Flandern heimzusnchen. Die Verwaltung des Landes begann wieder, und die alte Eintheilung in Zehentschaften, Hundertschaften und Graf- schaften oder Shireö wurde erneuert. Damit trat denn auch die Rechts-
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