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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 259

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
bis zum Ende des elften Jahrhunderts. 259 westen über Fars aus. Da die Sultane dem Islam ergeben waren, wurde jetzt, was der Kalif Walid I. ohne dauernde Nachwirkung be- gonnen hatte, der Islam nach Indien getragen und das Bramanenthum mit Zerstörungseifer bekämpft. Von Indien her brachten die Sieger auch unermeßliche Schätze, die seit Jahrhunderten an den heiligen Orten des Bramanenthums aufgehäuften Opfergaben. Dagegen lieferte der Westen des Reiches den im Osten so furchtbar gewordenen Eroberern die Mittel, im Gebiete des Islam ein neues geistiges Leben zu erwecken. Nachdem schon unter den Samaniden sich eine persische Dichtung geregt hatte, entfaltete sie sich unter dein gegen seine Lobredner freigebigen Mahmud zu einer hohen Blüthe. Unter Hunderten von Dichtern, die ihn und seine Macht in persischer Sprache besangen, glänzte Firdusi oder der Paradiesische, der Verfasser des Schah Nameh oder Heldenbuches, das die Thaten persischer Könige bis zum Untergange der Sassaniden erzählt. So begann die geistige Cultur im östlichen Asien aus einer arabischen wieder eine persische zu werden, obgleich auch die arabische Wissenschaft in dem Arzte und Philosophen Ebn Sina oder Avicenna einen ihrer bedeutendsten Vertreter am Hofe Mahmuds hatte. 5. Auch die Herrschaft von Gasna, die, wie die ihr vorhergehen- den, von dem Kalifen anerkannt war, wich bald einer neuen, welcher ganz Asien bis nach Aegypten hin anheimfallen sollte. Mahmud, der, obgleich selbst türkischer Abkunft, die Türken im Norden bekämpfte, siedelte Horden von ihnen diesseits des Orus an, die unter dem zum Islam über- getretenen Seldschuk standen und nach ihm die Seldschuken hießen. An ihrer Spitze empörte sich Seldschuks Enkel Togrulbeg zur Zeit, als Mahmuds Sohn Massud (1031 —1040) gegen die empörten Fürsten oder Rajah von Indien kämpfte. Thronstreitigkeiten, die nach Massuds Tode in seinem Hause ausbrachen, gestatteten dem neuen Sultan, sich von Korasan aus nach allen Seiten auszubreiten. Die Sultane von Gasna wurden auf den östlichsten Theil ihres Reiches beschränkt. Im Westen fiel der Rest des Buidenreiches, und aus den Händen des Kalifen Abdallah Iv. Beamrillah, der ihm Freundschaft und Unterwer- fung angeboten, empfing Togrulbeg im Jahre 1058 die Würde des Emir al Omra. Ihm folgte, da er kinderlos war, seines Bruders Sohn Alp Arslan oder der muthige Löwe im Jahre 1063, als Emir al Omra wie als Sultan der Seldschuken. Er entriß den Oströmern Armenien und die kaukasischen Länder, und starb auf einem Zuge, den er zur Unterwerfung der Steppenvölker jenseits des Orus unternommen hatte. Unter seinem Sohne Malekschah (1072 —1092) dehnte sich die seldschukische Macht über ganz Asien aus. Doch blieb das Volk bei seiner Verbreitung über gebildetere Länder, so sehr auch Malekschah selbst die Pflege der Wissenschaft begünstigte und verfallene Schulen 17«
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