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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 288

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
288 Die Kreuzzüge und der Osten im zwölften Jahrhundert Gewinn. Wie jene Städte im Großen, verfuhren Tausende im Kleinen. Diejenigen, die in der Heimath ihre Verhältnisse zerrüttet sahen, die- jenigen, die von Gewinnsucht in die Fremde getrieben wurden, diejenigen, die sich durch Verbrechen mit der staatlichen Ordnung entzweit hatten, füllten das heilige Land mit einer Bevölkerung, die der christlichen Sache so wenig Hülfe als dem christlichen Namen Ehre brachte. 4. Unter der Menge von Kreuzzügen treten sieben als so bedeutend hervor, daß sie die Hauptglieder in der langen vielgliedrigen Kette der Unternehmungen genannt werden können. Der erste hatte die Begrün- dung eines christlichen Reiches in Syrien zum Ergebnisse. Der zweite und dritte entsprangen dem Verlangen, dasselbe vor drohendem Sturze zu bewahren, aber der zweite konnte den Verlust, um dessentwillen er unternommen worden war, nicht ersetzen, und der dritte rettete nur einen Theil des hart bedrängten christlichen Gebietes. Der vierte ward von seinem Ziele abgelenkt und brachte eine Umgestaltung des oströmischen Reiches hervor, durch welche sich hier in ähnlicher Weise, wie es durch den ersten in Syrien geschehen war, abendländische Staatseinrichtungen in die Fremde verpflanzten. Während sich die Geschichte dieser vier Züge leicht aus der Geschichte der abendländischen Reiche als ein Ganzes aussondert, sind die drei übrigen tiefer in die Geschicke des Abendlandes verflochten, stehen mit den Bestrebungen der Fürsten, von denen sie aus- gingen, im engsten Zusammenhänge und bezeichnen durch die Verhältnisse, unter denen, und die Art, in welcher sie vor sich gingen, einen zweiten Abschnitt in der Geschichte dieser Unternehmungen. Der in Clermont entzündete Eifer hatte zunächst Frankreich und von Deutschland die Rheingegenden ergriffen. Keiner der weltlichen Regenten stellte sich an die Spitze des Zuges, und Papst Urban Ii., dem die Verhältnisse eben- falls das Mitziehen nicht gestatteten, ernannte den Bischof Ademar von Puy, der zuerst sich in Clermont mit dem Kreuze bezeichnet hatte, zu seinem Legaten bei dem Zuge. Unter den Fürsten, welche sich zur Theilnahme anschickten, ragten hervor Graf Raimund von Toulouse, Graf Robert von Flandern, Herzog Robert von der Normandie, der Sohn Wilhelms des Eroberers, und Hugo von Vermandois, der Bruder König Philipps, und der Herzog von Niederlothringen, Gottfried von Bouillon. Zwei Glieder des Hauses Robert Guiskardö schlossen sich an, Boemund, der nach des Vaters Tode seinem jüngeren von dem sicilischen Roger unterstützten Bruder Roger Bursa den größeren Theil des Landes hatte überlassen müssen und von Tarent aus ein Gebiet im Südosten Italiens beherrschte, sowie sein Neffe Tankred. Die Fürsten gedachten theils durch Ungarn und Bulgarien, theils durch Italien und über das adriatische Meer gegen Constantinopel zu ziehen, wo sie sich vereinigen wollten. Ehe sie aufbrachen, wälzten sich im Jahre 1096
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