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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 319

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das römisch-deutsche Reich im Zeitalter der Kreuzzüge. 319 die Alpen, hielt in Lüttich eine Kirchenversammlung, krönte daselbst den König mit seiner Gemahlin und empfing von ihm das Versprechen, ihn in Nom einzusetzen. Der Zug nach Italien, der Nömerzug, ward im Jahre 1132 von Lothar mit geringer Begleitung angetreten und fand in Oberitalien, da Konrads Macht daselbst erloschen war, keinen Wider- stand. Doch in Nom waren dem Gegenpapste die Peterskirche und die Engelsburg nicht zu entreißen. Nachdem Lothar von Innocenz die Kaiserkrone erhalten, verglich er sich mit ihm über die Erbschaft Ma- thildens dadurch, daß er sie von ihm zu Lehen nahm und sich die Fort- dauer dieses Lehenverhältnisses für seinen Schwiegersohn vorbehielt. Erst nach Lothars Rückkehr in die Heimath wurde der Streit gegen die Hohenstaufen, den inzwischen der Herzog von Baiern und Sachsen fort- gesetzt hatte, zu Ende gebracht, indem die Brüder im Jahre 1135 die streitigen Besitzungen in Franken Herausgaben und sie als Lehen zurück- empfingen. Darauf veranlaßten die Verhältnisse des Papstes zu Roger einen zweiten Nömerzug. Roger, der Sohn des sicilischen Roger, hatte alle normannischen Besitzungen mit Ausnahme einiger kleineren Gebiete, wie Neapels und der ehemaligen Grafschaft Aversa, die seit ihrer Ver- einigung mit Capua dessen Namen trug, vereinigt. Boemund war nach seiner Rückkehr aus Syrien mit einem Kriege gegen Kaiser Alerius beschäftigt gewesen und im Jahre 1111 nach einem bei Dprrhachium ab- geschlossenen Frieden gestorben, und sein Sohn Boemund Ii. setzte sein Geschlecht im Fürstenthume Antiochien fort, das mit Boemund Iii., dem Sohne seiner Enkelin Constanze, erlosch. Die Linie des Roger Bursa hatte mit dessen Sohne Wilhelm im Jahre 1127 aufgehört. Von Seiten Heinrichs V. war dieser Erweiterung und Befestigung der nor- mannischen Macht nicht entgegengearbeitet worden, da auf dessen Römer- zügen die Vasallen schon in Rom die Heimkehr begehrt hatten. Im Jahre 1130 hatte Anakletus durch einen Legaten dem Normannen zu Palermo die Königswürde ertheilen lassen. Lothars zweiter Römerzug erreichte uun, wie es zu Conftantinopel und zu Venedig gewünscht wurde, das südliche Italien, wo sich die kleineren Fürsten des norman- nischen Gebietes an den Kaiser anschlossen. Doch nach gewonnenen Vortheilen zog dieser, ohne die Sache beendet zu haben, zur Heimath, erkrankte in Trient und starb auf dem Wege, als er den nördlichen Fuß der Alpen erreicht hatte, auf bairischem Gebiete. Bald darauf wurde durch den Tod des bedeutungslos gewordenen Anakletus im Jahre 1138 die Herstellung des Kirchenfriedens erleichtert, nachdem schon der heilige Bernhard den Normannen bewogen hatte, den Gegenpapft aufzu- geben. In dem im Jahre 1139 zur Befestigung des Kirchenfriedens berufenen zehnten ökumenischen oder zweiten lateranischen Concil wurde Roger als Beförderer des Schisma's mit dem Banne belegt. Da aber
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