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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 426

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
426 Das römisch-deutsche Reich in den beiden nächsten Jahrhunderten ihres Vaters, deren Hauptort Heidelberg war, und dazu die einst von Kon- radin an Baiern übergegangenen Besitzungen, die in der Folge wegen ihrer Verbindung mit der am Rhein gelegenen Pfalz den Namen Ober- pfalz erhielten. Dagegen vereinigte er später im Jahre 1340 mit dem ihm verbliebenen Oberbaiern auch Niederbaiern Ln Folge des Aus- sterbens der dortigen Linie. 13. Als Ludwig nach Deutschland zurückgekehrt war, erwies sich nicht allein sein Aufenthalt in Italien als fruchtlos, sondern er brachte es auch in Deutschland nicht zu einer festen und sicheren Stellung. Am wichtigsten war für ihn der König von Böhmen, der zur Zeit des Kampfes mit Oestreich seine Stütze gewesen. Dieser unternahm voll Abenteuerlust im Jahre 1330 selbstständig einen Zug nach Italien, fand erst bei Welfen und Gibellinen Eingang, wurde dann beiden verdächtig, und kehrte im Jahre 1331 zurück, um sich bei Ludwig zu entschuldigen. Darauf betrieb er ohne Erfolg in Paris und Avignon die Herstellung des Friedens zwischen Papst und Kaiser, führte seinem in Italien zu- rückgelassenen Sohne Karl Verstärkungen aus Frankreich zu, und mußte im Jahre 1333 Italien zum zweiten Male verlassen, wo Visconti immer mächtiger wurde, und in Modena und Reggio die von den alten Herrschergeschlechtern noch übrigen Familien Este und Gonzaga die Ge- walt erhalten hatten. Ihn beleidigte der Kaiser durch die Art, wie er den kärnthnischen Erbfolgestreit schlichtete. Auf König Johanns Ver- wendung hatte Herzog Heinrich von Kärnthen das Recht erhalten, seine Länder auf seine Töchter zu vererben. Demgemäß sollte Johanns Sohn Johann Heinrich als Gemahl der Margaretha Maultasch, der Tochter Heinrichs, dem Johann für seine Ansprüche auf Böhmen eine Geld- summe gab, Erbe der kärnthnischen Länder sein. Doch da auch die östreichischen Herzoge von ihrer Mutter, die eine Schwester Heinrichs war, Ansprüche ableiteten und Kärnthen besetzten, wurden sie vom Kaiser damit belehnt, während Tirol sich dem Böhmen unterwarf. Daraus entsprang ein Krieg, den Johann in Verbindung mit Niederbaiern gegen Oestreich und den Kaiser führte, und der im Jahre 1336 damit endete, daß Oestreich auf Tirol, Böhmen aber auf Kärnthen, sowie auf das an Kärnthen verpfändet gewesene Krain verzichtete. Das Verhältniß zu dem Papste ließ sich ungeachtet vieler Vermittlungsversuche und eines zuweilen bei Ludwig hervortretenden Entgegenkommens nicht ordnen, weil Johannxx. unbeugsam auf Niederlegung der Kaiserwürde bestand. Selbst als auf Johann im Jahre 1334 der wohlgesinnte Benedikt Xii. folgte, ging es nicht besser, weil König Philipp Vi. von Frankreich eine Aus- söhnung zwischen Papst und Kaiser, die den französischen Einfluß auf den päpstlichen Stuhl gefährden mußte, unbedingt zu hindern suchte. Da- durch wurde Ludwig veranlaßt, sich mit König Eduard Ih, von England,
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