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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 498

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
498 Das römisch-deutsche Reich in den beiden nächsten Jahrhunderten noch im Jahre 1477 wurde zu Gent ihre Vermählung mit Maximilian gefeiert. Die Franzosen besiegte Maximilian im Jahre 1479 in der Schlacht bei dem flandrischen Orte Guinegatc unweit St. Omer. Größere Schwierigkeit verursachten innere Unruhen in den nördlichen Niederlanden, wo ein Kampf zwischen zwei alten Parteien mit großer Wuth tobte. Maximilian fand es nöthig, sich auf die Seite einer der Parteien zu schlagen und wählte die sogenannte kabbeljauw'sche als diejenige, welcher die Bevölkerung der meisten Städte angehörte, und welcher der ohnehin der obersten Gewalt im Lande widerstrebende Adel unter dem Namen der hoek'schcn gegenüberstand. Ehe diese Unruhen gestillt waren, verlor er seine Gemahlin im Jahre 1482 durch den Tod. Da stand er der kühnen und trotzigen Bevölkerung als ein Fremder gegenüber und war selbst im Verhältnisse zu seinen Kindern Philipp und Margaretha ge- hemmt, weil die Negierung im Namen Philipps von einem durch die Genter Bürgerschaft im Einverständniß mit den flandrischen Ständen eingesetzten Rath geführt wurde und die Genter den jungen Herzog unter ihrer Aufsicht hielten. Da der Krieg im Norden noch nicht geendet war, konnte sich Maximilian dem mächtigen Flandern, das als das Hauptland des burgundischen Reiches galt, nicht entgegenstemmen und mußte daher sich einen Vertrag des Regentschaftsrathes mit Ludwig Xi. gefallen lassen, wonach seine Tochter Margaretha den französischen Dau- phin Karl heirathen und ihm die Grafschaft Artois so wie die Frei- grafschaft als Heirathsgut mitbringen sollte. Es währte bis zum Jahre 1485, ehe der Krieg im Norden geendet war und in dem Gebiete des Utrechter Bisthums, wo derselbe zuletzt gewüthet, Maximilian die Herrschaft unter dem Namen eines Schirmvogtes an sich gebracht hatte. Um dieselbe Zeit gelangte er zu einem Vertrage mit den Flanderern, nach welchem er gegen Bestätigung ihrer Freiheiten als Vormund seines Sohnes anerkannt wurde und die Aufsicht über denselben erhielt. Doch wurde die Unzufriedenheit in Flandern von Frankreich aus genährt. Da der neue König Karl Viii. den Frieden brach und Maximilian zu neuem Kriege nöthigte, fühlte das Land die Last der Steuern und des fremden Kriegsvolkes. Im Jahre 1488 eilte Maximilian, nunmehr römischer König, aus Anlaß einer Empörung der Genter nach Flandern und sah sich, als er sich nach Brügge begeben hatte, von den dortigen Bürgern gefangen. Die Kunde davon brachte den Kaiser ungeachtet seines Alters zu einer sonst ihm nicht eigenen Thatkraft, und selbst Reichshülfe ward ihm leichter und schneller als sonst zu Theil. Als er mit einem Heere bei Mecheln erschien, fand sich sein Sohn bei ihm ein, der sich die Frei- heit dadurch erkauft hatte, daß er in einem Vertrage mit den flandrischen Städten die vormundschaftliche Regierung aufgegeben und Entfernung des fremden Kriegsvolkes versprochen. Jetzt wurde der Vertrag als ein
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