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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 600

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
600 Kaiser Karl V. und die Kirchentrennung in Deutschland. Hohn gegen alles Heilige trieben. Der Papst, der sich in die Engels- burg geflüchtet, mußte den Abzug des Heeres durch eine große Geld- summe erkaufen. Nun rückte ein französisches Heer unter Lautrec in Italien ein, und dasselbe wurde auch nicht zurückgezogen, als Karl ein früheres Erbieten des Gegners, für das Herzogthum Burgund eine Geld- summe zu zahlen, annehmen wollte. Karl nannte im Hinblick auf den Vertrag von Madrid den König einen Lügner und bestimmte demselben, als er mit einer Herausforderung zum Zweikampfe antwortete, einen Ort dazu, wo jedoch Franz nicht erschien. Das französische Heer drang nun nach Neapel vor, wodurch das noch in Nom hausende kaiserliche Heer ebenfalls dahin anfzubrechen veranlaßt wurde. Die französische Unternehmung im Süden mißrieth. Zwar unterstützten die Belagerung der Stadt venetianische und genuesische Schiffe, aber während im Heere der Franzosen die Pest ausbrach, ging der Führer der Genuesen, der um das Seewesen seines Staates verdiente Andreas Doria, der sich von Franz gekränkt fühlte, zu dem Kaiser über, der die geforderte An- erkennung Genua's als einer Republik gewährte. Nur Wenige aus Lautrecs Heer sahen Frankreich wieder, und aus Mailand war ein an- deres Heer schon vertrieben. Da begaben sich des Kaisers Vater- schwester Margaretha, die Statthalterin der Niederlande, und des Königs Mutter nach Cambrap, wo sie die Bedingungen des Friedens feststellten. Dieser im Zahre 1529 geschlossene Friede, der Damenfriede genannt, ließ den König gegen die angebotene Zahlung im Besitze von Burgund, schloß die Verzichtleistung auf Italien in sich, verschaffte den Anhängern Bourbons Zurückgabe ihrer Güter und bestimmte die Vermählung von Karls Schwester Eleonore mit dem Könige. Es folgte der Friede mit König Heinrich, sowie mit dem Herzoge Franz Sforza und den Vene- tianern, die beide Geldzahlungen zu leisten hatten. Der darauf folgen- den Regelung der Verhältnisse in Italien blieb nur Florenz fremd, das sich von Neuem gegen das Haus Medici erhoben hatte. Der Kaiser, der aus Spanien nach Italien kam, versöhnte sich mit dem Papste und empfing von demselben in Bologna im Zahre 1530 an seinem Ge- burtstage die Kaiserkrönung, die letzte, die ein deutscher Kaiser von einem Papste erhalten. Da fanden auch die Angelegenheiten von Florenz ihre Erledigung, weil Clemens Vh. die Wiedereinsetzung seines Hauses sich von dem Kaiser ausbedungen hatte. Es ward erobert, und Alexan- der, der Sohn Lorenzo's Ii., ward erbliches Oberhaupt des Staates mit dem Titel eines Herzogs. Noch von Bologna aus hatte der Kaiser, dessen Anwesenheit in Deutschland die Protestanten und die Türken er- forderten, einen Reichstag nach Augsburg, den er selbst halten wollte, ausgeschrieben. 13. Karls Auftreten in Deutschland war voll Würde und Milde
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