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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 645

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Spanien, Deutschland und Italien zur Zeit des Königs Philipp Ii. 645 nicht geschwächt. Die Generalstaaten der vereinigten Provinzen, die sich alsbald zu Delft versammelten, setzten einen Regierungsrath ein und erhoben an die Stelle Oraniens, obgleich mit minder ausgedehnten Be- fugnissen, seinen Sohn Moritz aus seiner Ehe mit der Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen, nach deren Verstoßung er die Tochter des an der Spitze der französischen Protestanten stehenden Coligny ge- heirathet hatte. Daß der Fortgang des Krieges für Spanien nicht die Ergebnisse lieferte, welche sich nach den bisherigen Erfolgen Alexanders erwarten ließen, rührte von dem Eingreifen Philipps in anderweitige Angelegenheiten her, wodurch Alexander an Verfolgung seiner Laufbahn gehindert wurde. 6. Ehe sich jene Hemmungen für den Fortgang des Krieges in den Niederlanden ergaben, vollbrachte Philipp mit leichter Mühe die Erobe- rung von Portugal, als das Herrschergeschlecht dieses Landes, das Ge- schlecht der unächten Burgunder, ausgestorben war. Unter König Johann Iii. hatte Portugal neben seinen ostindischen Unternehmungen auch seine Bemühungen für Befestigung der im Innern durch die Nach- kommen der bekehrten Mauren noch gefährdeten Religion fortgesetzt. In Verfolgung dieser Richtung hatte der König eine Inquisition nach Art der spanischen eingeführt und auch den Jesuiten einen Schauplatz für ihre Wirksamkeit eröffnet. Ein Enkel, Sebastian, den er bei seinem Tode im Jahre 1557 als Nachfolger hinterließ, ward im Geiste des auf der Halbinsel heimischen und in den ostindischen Eroberungen ge- nährten christlichen Rilterthums erzogen. Sobald er zum Jünglinge herangewachsen war, nahm er den Krieg in Afrika wieder auf, der nach dem Tode Alphons' V. durch die großen Seeunternehmungen eine Unter- brechung erlitten hatte. Sein Heldeneifer ließ ihn warnende Hinweisun- gen auf die Größe der feindlichen Macht überhören und im Jahre 1578 ging er über die Meerenge, um durch Wiedereinsetzung eines vertriebe- nen Herrschers der Reiche Fezz und Marokko, so wie es Karl V. und Johann von Oestreich in Tunis gethan, dort den christlichen Einstuß zu begründen. Doch er erlitt von dem wirklichen Beherrscher jener Reiche in der Ebene von Alcazar eine furchtbare Niederlage, und wurde von denjenigen, die entkamen, vermißt. Seines Großvaters Bruder Heinrich, welcher Cardinal war, übernahm nun die Negierung, hinterließ aber die Frage, auf wen die Negierung in der Folge überzugehen habe, bei sei- nem Tode im Jahre 1580 ungelöst. Den Seitenverwandten, welche Ansprüche auf die Nachfolge machten, trat Philipp als der Sohn einer Tochter Emanuels des Großen entgegen, und wägend die Portugiesen sich aus Abneigung gegen die spanische Herrschaft für Antonio, einen unächten Sohn eines Sohnes Emanuels, erklärten, ließ er, nachdem er sich auch im Lande schon eine Partei gebildet, den Herzog Alba mit einem
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