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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 671

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
veranlaßten inneren Kriege. 671 beförderten einen Frieden, der zu Amboise geschlossen ward, wodurch freie Religionsübung den Großen der hugenottischen Partei für sich und ihre Unterthanen in ihren Besitzungen, den Adeligen auf ihren Schlössern, den Bürgern in bestimmten Städten zugestanden wurde. Die Stadt Havre de Grace wurde, da Elisabeth sie nicht gegen Erstattung der an Conde gemachten Vorschüsse herausgeben wollte, von Montmorency er- obert, und obgleich die Hugenotten ihr später gegen Rückgabe der Stadt das früher von England besessene Calais zugesagt hatten, geschah bei einem im Jahre 1564 zu Troyes geschlossenen Frieden dieser Stadt keine Erwähnung. Die hugenottische Partei, bei welcher Coligny dem Abschlüsse des Friedens entgegen gewesen war, blieb fortwährend auf neuen Krieg gefaßt, da sie Absichten wahrnahm, die auf Zurücknahme der gemachten Zugeständnisse hinausliefen. Im Jahre 1567 wollten sich die Hugenotten der Person des Königs bemächtigen, doch der Hof floh von Monceaur nach Paris, und bei der Belagerung der Stadt wurde Conde von Montmorency bei St. Denys geschlagen. In dieser Schlacht fiel aber der siegende Heerführer, und der geschlagene zog sich nach Lothringen, um dort die Unterstützung, die Johann Kasimir aus der Pfalz brachte, an sich zu ziehen. Als Conde nun die Aufhebung der Belagerung von Orleans erzwungen hatte, und gegen Chartres rückte, begann Katharina auf Betreiben L'hopitalö Unterhandlungen, und ein Friede zu Longjumeau erneuerte die Festsetzungen von Amboise, bestimmte die Entfernung aller fremden Truppen aus dem Reiche und die Heraus- gabe der von den Hugenotten besetzten Plätze. Doch dieser Friede war nur ein Friede der Heere. Der kleine über das Land verbreitete Krieg dauerte fort. Der Wunsch, der Bewegung Herr zu werden, veranlaßt Katharina zu dem Plane, sich der Häupter der Gegenpartei in Noyers zu bemächtigen. Diese entkamen jedoch nach der ganz protestantischen Stadt La Rochelle, während L'hopital, dessen Ansichten mit denen der Königin nicht übereinstimmten, den Dienst des Staates verließ. Den Bruch des Friedens von Longjumeau, der wegen seiner kurzen Dauer der kleine genannt wird, vollendeten Verordnungen zu Ungunsten der Hugenotten. Als diese nun wieder ins Feld rückten, kam es zu einer Schlacht bei Jarnac an der Charente, wo das königliche Heer siegte und Conde fiel. Dessenungeachtet fühlten sich die Hugenotten, denen aus Deutschland Hülfe zuströmte, stark genug, den Krieg fortzusetzen, und obgleich des Königs Bruder, der Herzog Heinrich von Anjou, bei Mon- contour in der Landschaft Poitou einen zweiten Sieg erfocht, waren doch, als ein hugenottisches Heer darauf Paris bedrohte, die Aussichten der Königin so zweifelhaft, daß sie sich in Unterhandlungen einließ. Die Bedingungen des Friedens, der zu St. Germain en Laye geschlossen wurde, waren noch viel günstiger für die Hugenotten als alle früheren.
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