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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 706

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
706 Der dreißigjährige, der französisch-spanische Auftreten gegen den Kaiser gewonnen, und es kam deshalb zwischen den drei auswärtigen Mächten ein Bündniß zu Stande, dessen Beschlüsse der König von Dänemark ausführen sollte, während Mansfeld und Christian von Braunschweig in den Stand gesetzt wurden, für denselben Zweck neue Söldnerschaaren zu werben. Diese Vorgänge kamen den Absichten Nichelieu's entgegen, den Kaiser an der Wiederherstellung des Kaiscrthums zu hindern. Durch ihn betheiligte sich Frankreich mittelst Zusage von Geldunterstützungen an den unmittelbar gegen den Kaiser gerichteten Unternehmungen, sowie an dem nach Ablauf des Waffenstill- standes erneuerten Kampfe der Niederländer gegen Spanien. Gegen Spanien und dadurch zugleich auch gegen Oestreich war Richelieu schon in Italien in einer Weise aufgetreten, welche zeigte, wie aufmerk- sam er die Schritte dieser beiden habsburgischen Staaten verfolge und wie sorgfältig er jede Vergrößerung ihrer Macht zu hindern suche. Die Bewohner des oberen Thales der Adda, des Veltelin, hatten sich von dem Staate Graubünden, von dem sie als Katholiken Religionsbe- drückung zu erleiden gehabt, mit Gewalt getrennt, und die Spanier hatten von Mailand aus diese Losreißung unterstützt und ihrerseits das Thal in Besitz genommen, sowie auch Graubünden genöthigt, das obere Innthal, das Engadin, an Oestreich abzutreten. Diesen Gebietszu- wachs, der zugleich eine bequeme Verbindung der spanischen Besitzungen Ln Oberitalien mit den östreichischen Besitzungen herstellte, hatte Richelieu zu einer Verbindung mit Savoyen und Venedig veranlaßt, durch welche Oestreich und Spanien zum Aufgeben jener neuen Erwerbungen ge- nöthigt wurden und Graubünden seinen vorigen Umfang wieder erhielt. Ungeachtet solcher Aussichten gestalteten sich die feindlichen Kräfte, die sich zusammenzogen, für den Kaiser noch nicht zu einer unbedingten Uebermacht, da der gefährlichste der Feinde, der Cardinal Richelieu, mit Bekämpfung der Hugenotten noch nicht genug vorgeschritten war, um alle Kräfte Frankreichs für jenen Zweck in Bewegung zu setzen. Den Hauptgegner hatte der Kaiser für jetzt an dem Könige von Dänemark, den die Fürsten des niedersächsischen Kreises, damit er ihre bedrohte Religionsfreiheit schütze, zum Kreisobersten ernannten. Seine Bewegun- gen sollten durch Mansfeld und Christian von Braunschweig unterstützt werden, die in den Niederlanden gelandet und in das Clevische Gebiet eingedrungen waren. Vergeblich hegten die Verbündeten die Hoffnung, daß der Kurfürst von Brandenburg, Johann Sigismunds Sohn Georg Wilhelm, sowie der Kurfürst von Sachsen, zu ihnen treten würde. 7. Der neue Zeitraum des Krieges, den man wegen der Bethei- ligung des Königs von Dänemark den dänischen nennen kann, begann im Jahre 1625. In demselben trat auf katholischer Seite eine Persön- lichkeit hervor, welche für längere Zeit den Charakter des Krieges be-
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