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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 712

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
712 Der dreißigjährige, der französisch-spanische durch welche die Verbindung mit Schweden hätte unterbrochen werden können. Aufenthalt verursachten auch die Unterhandlungen mit dem Kurfürsten von Brandenburg, in dessen Umgebung einer zum Anschlüsse an Schweden geneigten Partei sein erster Rath, der Graf Schwarzen- berg, siegreich mit dem Grundsätze pflichtmäßigen Anschlusses an das Reich gegenüberstand. Der Nachdruck, den Gustav seinen Forderungen durch drohende Haltung gab, führte endlich zu einem Bündnisse, dessen Zweck gemeinschaftliche Vertheidigung der protestantischen Sache war. Nach- dem schon ein Theil des Jahres 1631 verflossen war, vernahm der König, noch ehe er die Elbe hatte überschreiten können, den Fall Magdeburgs. Die Hoffnung auf die Hülfe des Königs, der ihnen einen Befehlshaber gegeben und baldigsten Entsatz zugesagt, hatte die Bewohner in dem Eifer des Widerstandes bestärkt. Aber ehe er so manche ihm entgegen- stehende Hindernisse überwunden, hatte Tillp's Heer die Stadt erstürmt. Einer gräßlichen Rache, die das von keinem Zügel mehr zu bändigende Kriegsvolk übte, erlag der größte Theil der Bevölkerung, und ein zu- gleich wüthender Brand verzehrte die Stadt mit Ausnahme der Dom- kirche. Trauernd sah der edle Feldherr die Verwüstung, in der auch die für Fortsetzung des Krieges gehofften Hülfsquellen zu Grunde ge- gangen waren. Der König hatte nun das Land an der untern Oder, der Warthe, der untern Elbe und der Havel in seiner Gewalt und setzte die vertriebenen mecklenburgischen Herzoge in ihre Länder ein. Für den Fortgang des Krieges war das Verhalten des Kurfürsten von Sachsen von der größten Wichtigkeit. Einzelne protestantische Fürsten, die Her- zoge von Lauenburg und Lüneburg, sowie der Landgraf Wilhelm V. aus der Kasseler Linie des seit Philipps Tode in eine Kasseler und eine Darmstädter Linie verzweigten hessischen Hauses, hatten sich dem frem- den Eroberer angeschloffen, ein Mitglied der Ernestinischen Linie des Hauses Sachsen, Herzog Bernhard von dem Weimar'schen Zweige der- selben, sogar Kriegsdienste bei ihm genommen. Der Kurfürst von Sachsen hatte eine Versammlung protestantischer Reichsftände im Jahre 1631 nach Leipzig berufen, und hier waren zum Schutze gegen kaiserliche For- derungen Rüstungen verabredet, die Anträge des schwedischen Königs dagegen abgewiesen worden. Da aber Tillp nach Eroberung Magde- burgs den Landgrafen von Hessen-Kassel angegriffen hatte und nun, durch Gustavs Fortschritte nach der Elbe zurückgerufen, den Kurfürsten von Sachsen wegen der Rüstungen des Leipziger Bundes angriff, war dieser rasch entschlossen, sich den Schweden in die Arme zu werfen. Die Folge war eine Schlacht bei Breitenfeld unweit Leipzig, in welcher die Schwe- den und Sachsen über Tillp siegten. Den gewonnenen Vortheil durch Angriff auf das offen daliegende Böhmen zu verfolgen, überließ Gustav seinem Bundesgenossen, der in Prag einzog, jedoch keine eigentliche
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