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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 837

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit der falschen Aufklärung und der gewaltihatigen Slaatskunst. 837 gründeten Rechten seines Königshauses zuwiderlaufe. Am französischen Hofe baute man, so sehr auch Fleury den Frieden zu erhalten wünschte, Pläne auf die beginnende Verwicklung und schloß sich der Unredlichkeit Spaniens an, indem man erklärte, die Gewähr, die man der pragma- tischen Sanction geleistet, werde nichtig durch Spaniens Ansprüche, da ihr nicht die Absicht zu Grunde gelegen, den Rechten eines Dritten in den Weg zu treten. Von der Zurückziehung der geleisteten Bürgschaft ging man dann sofort zu der Absicht über, die Ansprüche Spaniens zu unterstützen. Da es sich mehr um Krieg gegen Oestreich, als um Krieg für Spanien handelte, war auch der Kurfürst von Baiern als Bundes- genosse zu behandeln. Frankreich bot daher auch ihm als Bewerber um die östreichische Erbfolge die Hand und wollte es der Zukunft überlassen, die spanischen und die baierischen Ansprüche auszugleichen. Oestreich sollte nun auch, da sich die beste Gelegenheit dazu bot, durch Entziehung der Kaiserwürde geschwächt werden, welche Maria Theresia für ihren Gemahl zu erwerben hoffte. Auf französischen Antrieb bewarb sich um dieselbe der Kurfürst von Baiern, der im Falle des Gelingens ein ge- fügiges Werkzeug Frankreichs werden mußte. Die drei Feinde Oest- reichs wurden ermuthigt durch einen glücklichen Schlag, den ein von anderer Seite her gegen dasselbe aufgestandener Feind, der neue König von Preußen, geführt hatte. Noch im Jahre 1741 schlossen sie daher auf dem unweit München gelegenen Lustschlosse Nymphenburg ein förm- liches Bündniß gegen Maria Theresia mit der Absicht, deren Monarchie so zu verringern, wie es mit der spanischen geschehen war. Diesem Bündnisse trat auch der König August Iii. bei, der sich durch franzö- sischen Einfluß hatte bestimmen lassen, auch seinerseits als Gemahl von Josephs I. ältester Tochter Ansprüche auf die östreichische Monarchie zu erheben. 8. Dem Könige Friedrich Wilhelm von Preußen war im Jahre 1740 sein Sohn Friedrich Ii. gefolgt, dessen Negierung seinen Staat auf eine solche Stufe erhoben hat, daß ihm der Name des Großen zu Theil geworden ist. In diesem Könige haben vermöge einer vielseitigen und hohen Begabung alle die Einflüsse, welche zu seiner Erziehung und Ausbildung verwendet wurden, reichliche Früchte getragen, und Alles, was ein König seiner Zeit zu sein und zu leisten vermochte, war und leistete er in einem solchen Maße, daß er nicht allein die hervorragendste Persönlichkeit seiner Zeit war, sondern auch deren Geist und Bestrebun- gen am vollständigsten und deutlichsten abspiegelte. Wenn er jedoch als der hauptsächlichste Vertreter der in der Zeit vorherrschenden Bestrebun- gen zu betrachten ist, und deshalb die Zeit, in welcher er regierte, ganz besonders mit seinem Namen bezeichnet wird, so hat die Anlage, die er zur Größe hatte, ihn auch ungeachtet der Theilnahme an allgemein ver-
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