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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 844

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
844 Die Zeit der falschen Aufklärung und der gewaltthätigen Staatskunst. jedoch, damit er nicht als ein Bruch des Breslauer Friedens erschiene, das Ansehen einer pflichtmäßigen Unterstützung des Kaisers Karl Vii. zu geben. Deswegen schloß er mit diesem, dem Kurfürsten von der Pfalz und dem Landgrafen von Hessen-Cassel, der zugleich König von Schweden war, zu Frankfurt eine Union, als deren Zweck die Erhaltung der Reichsver- fassung, die Anerkennung des Kaisers von Seiten Oestreichs, die Rück- gabe Baierns an denselben und die Beilegung des östreichischen Erb- folgestreites angegeben wurde, während ein mit Karl Vii. allein ge- schlossener geheimer Vertrag die mit Frankreich schon vereinbarten Be- stimmungen über Böhmen enthielt. Diesem Vertrage trat dann Frank- reich als Bürge des weftphälischen Friedens in Folge ergangener Einladung bei. Es begann nun, während in Italien der östreichische Heerführer, Fürst Lobkowitz, einen Plan auf das Königreich Neapel aufgeben mußte, ein mehrfacher Angriff auf Oeftreich und seine Bundesgenossen. Die Franzosen rückten in die östreichischen Niederlande ein. Ludwig Xv. begleitete das Heer, da eine Frau, die neben ihm eine Stellung glän- zender Schande eiunahm, die Herzogin von Chateaurour, die Vorgängerin der Pompadour, ihn durch den Anblick der kriegerischen Thätigkeit noch einigermaßen von dem tiefsten Versinken abzuhalten wünschte. Es wur- den östreichische Festungen, vier an der Zahl, rasch erobert. Da rief der Prinz von Lothringen, der auf das Land seiner Väter losging und den König Stanislaus zur Flucht aus Lüueville nöthigte, den König mit dem größten Theile des Heeres nach dieser Seite, während in den Nie- derlanden als französischer Feldherr der Marschall Moritz von Sachsen, ein unehelicher Sohn des Königs August Ii., znrückblieb. Außerdem sollte ein französisches Heer durch Westphalen ziehen, um Hannover, das Erbland Georgs Ii., zu bedrohen. Gegen England selbst bereitete Frank- reich einen Schlag vor, indem es Karl Eduard, den Sohn des noch lebenden Zakob Iii. aus dem Hause Stuart, zu einer Landung in Schott- land ausrüstete, wodurch Georg einen Theil seiner Truppen aus den Niederlanden nach England zu ziehen gewungen wurde. Friedrich war, um sich den Rücken zu decken, in Unterhandlungen mit Schweden und Rußland begriffen, mußte aber, nachdem Frankreich den Krieg schon nachdrücklich begonnen, auch ohne seinen Zweck erreicht zu haben, han- delnd auftreten. Nachdem er öffentlich für das Wohl des Reiches den Krieg zu beginnen und für sich nichts zu begehren erklärt hatte, rückte er mit einem Heere, das er als kaiserliches Hülfsheer bezeichnete, dessen Leitung er aber keineswegs dem Kaiser zu überlassen gedachte, in Böhmen ein und eröffnete den Krieg, der nur darum, weil er aus Besorguiß vor dem Verluste Schlesiens unternommen war, der zweite schlesische Krieg heißt und sich gleich dem ersten in den östreichischen Erbfolgekrieg verflicht. 12. Der zweite schlesische Krieg gefährdete zwar für Preußen den
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