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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 1001

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit der siegreichen Revolution. 1091 Soult bei Orthez am Chave de Pau gesiegt hatte, Bordeaux, die dritte Stadt Frankreichs, den Ruf für Wiederherstellung der bourbonifchen Königsfamilie erschallen. Welche Ueberzeugung von dem Wechsel seiner Stellung die Ereignisse dem einst Unwiderstehlichen aufgenöthigt, war schon an dessen veränderter Haltung gegen den Papst klar geworden. Im Jahre 1813, wo ihm das von Außen erschütterte Gebäude einer Befestigung von Innen zu bedürfen scheinen mochte, hatte er den Greis aus Savoua nach Fontainebleau kommen lassen und demselben über eine Anzahl von Punkten in der kirchlichen Frage Zugeständnisse abgedrungen, die er eilfertig als ein Concordat bekannt machen ließ. Der Papst hatte in Uebereinstimmung mit den allmälig bei ihm eingetroffenen Cardinälen jenen Schritt widerrufen. Als sich mit Ablauf des Jahres 1813 das Bedürfniß zur Ausgleichung für Napoleon erhöht hatte, bot er dem Papste Rückgabe eines Theiles des Kirchenstaates an, und da dieser den- selben anders als unverkürzt anzunehmen sich weigerte, erhielt er Be- fehl, ohne Begleitung der Cardinäle, deren jeder in eine andere Stadt zu reisen gezwungen ward, nach Savoua zurückzukehren. Jetzt aber, als fast Alles verloren war, wurde die Freilassung des Gefangenen angeordnet. Indessen versuchte Napoleon das Aeußerste, die Feinde von seiner Hauptstadt abzuziehen. Er wollte über die an der Marne ge- legenen Städte Vitry und St. Dizier zwischen den beiden Heeren durch- brechen, um sie zur Umkehr zu nöthigen und den Krieg nach Deutschland zu versetzen. Das Heer Augereau's im Südosten und ein von Maison im Norden des Kriegsschauplatzes zusammengebrachtes Heer konnten den Plan unterstützen, und die Gefahr für die Verbündeten mehrte sich durch die in ihrem Rücken ausgebrochenen Aufstände des von der Kriegsnoth gereizten und von Napoleon wiederholt in die Waffen gerufenen Volkes, die einem im Rückzüge begriffenen Feinde äußerst verderblich werden mußten. Doch die Heerführer, durch einen aufgefangenen Brief, den Napoleon nach Paris an seine Gemahlin geschrieben, von dessen Absicht unterrichtet, drangen um so rascher jetzt gegen Paris vor, um das ver- wegene Beginnen des Gegners wirkungslos zu machen. Um ihn glau- den zu lassen, daß er seinen Zweck erreicht habe, schickten sie ihm eine kleine Heeresabtheilung nach, warfen die ihnen unter Marmont und Mortier entgegentretenden Truppen bei Fere Champenoise zurück und erstürmten am 30. März die Höhe des Montmartre im Norden von Paris, da Napoleons Bruder Joseph und die beiden zuletzt geschlagenen Heerführer noch einen Versuch zur Vertheidigung der Hauptstadt machten. Am 31. März zogen die verbündeten Monarchen in Folge eines ge- schlossenen Vertrages in Paris ein, an demselben Tage, als Papst Pius Vh., von östreichischen Truppen geleitet, in Bologna anlangte. Napoleon aber, der nach erlangter Kunde von dem Plane seiner Gegner 64*
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