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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 1014

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
1014 Die Zeit des noch lebenden Geschlechtes. ausgerufen, worauf Victor Emanuel die Krone seinem Bruder Karl Felir übergab. Solchen Bewegungen zu begegnen, eröffnten die Be- herrscher von Rußland, Preußen und Oeftreich im Jahre 1820 eine Berathung zu Troppau, welche im Jahre 1821, ohne daß der König von Preußen dahin folgte, nach Laibach verlegt wurde. Es ward be- schlossen, in den Staaten, deren Ordnung erschüttert war, den alten Zustand mit Waffengewalt herzustellen. Die Glieder des Bundes hatten indessen nicht nöthig, eine große Truppenmacht zu entfalten, da die Da- zwischenkunft Oeftreichs schon ausreichte, den Beschluß im Jahre 1821 in Neapel und Sardinien in Vollzug zu bringen. Neue Berathungen, die im Jahre 1822 in Verona ftattfanden, befestigten die Mächte des heiligen Bundes in ihren gegen das Revolutionswesen gerichteten Ent- schlüssen. Frankreich erhielt den Auftrag, die Revolution in Spanien, wo sie begonnen hatte, zu unterdrücken. Es entledigte sich dieses Auf- trages ohne große Schwierigkeit. Das Heer, das unter lebhaftem Widerspruche der dem. Königthume in Frankreich entgegenstehenden Parteien der Herzog von Angoulöme im Jahre 1823 über die Bi- dassoa nach Spanien führte, bahnte sich leicht den Weg nach Cadiz, wohin sich die Cortes mit dem Könige zurückgezogen hatten. Das Glück der französischen Waffen versetzte die Cortes in die Nothwendigkeit sich aufzulösen und gab dem Könige die volle Negierungsgewalt zurück. Einzelne von den Liberalen ausgehende Aufstandsversuche wurden unter- drückt. Gleiches Schicksal traf ähnliches Beginnen, das von der die alte Ordnung Spaniens vertretenden Partei, der apostolischen, ausging, als dieselbe sich einem im neueren Sinne, ohne Rücksicht auf die kirch- lichen Ansprüche mit unbedingter Herrschergewalt auftretenden König- thume widersetzte. Das französische Heer griff in diesen Verlauf nicht ein, da in der Absicht des heiligen Bundes nur Bekämpfung der demo- kratischen Bestrebungen lag, von denen man befürchtete, daß sie sich an- steckungsweise über Europa verbreiten und durch Erschütterung der Throne allen staatlichen Bestand in Frage stellen möchten. Die franzö- sischen Siege in Spanien hoben aber zugleich auch die Sache des König- thums in Frankreich, dessen Gegner ein Mißlingen des Heereszuges gehofft hatten, um der Sache, die man jenseits der Pyrenäen vergeblich angreife, auch diesseits derselben zum Siege zu verhelfen. In Portugal trat unter dem Eindrücke der spanischen Vorgänge ohne fremde Mit- wirkung ein Rückschlag ein. Des Königs zweiter Sohn Dom Miguel vernichtete im Jahre 1823 die im Aufstande erschaffene Constitution mit Hülfe einer ihm ergebenen Heeresabtheilung. Die Verfolgung des ein- geschlagenen Weges führte ihn zu dem Bestreben, sich an die Spitze der Regierung zu stellen, damit er die der Krone und der Religion feindliche Partei, von der er seinen Vater beherrscht glaubte, gänzlich
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