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1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 1019

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit des noch lebenden Geschlechtes. 1019 mit den Waffen äußerlich begonnen worden war, innerlich fortzusetzen. Es zeigte sich jetzt der große Verlust, den die Kirche in Deutschland durch die Auflösung des Reiches erlitten hatte. Hinsichtlich der neu zu gründenden Ordnung war sie jetzt von dem Willen der Fürsten ab- hängig. Da die Mehrzahl derselben dem protestantischen Bekenntnisse an- gehörte, waren es meist auch protestantische Diener, denen die Arbeiten für Feststellung der kirchlichen Verhältnisse übergeben wurden, und auf dem eigenen religiösen Standpunkte konnten diese nur einer den Lebens- bedingungen der Kirche höchst ungünstigen Ansicht von dem Verhältnisse der landesherrlichen Gewalt zu der Kirche folgen. Am fühlbarsten wurden die hieraus sich ergebenden Uebelstände bei den Verhandlungen, welche die Kirchenordnung für den katholischen Theil des südwestlichen Deutschlands feststellen sollten, und bei den Bestimmungen, welche nach der im Jahre 1827 erfolgten Einrichtung der oberrheinischen Kirchenprovinz mit dem Erzbisthum Freiburg und den Bisthümern Rottenburg, Mainz, Fulda und Limburg im Jahre 1830 von den betheiligten Negierungen Badens, Würtembergs, Hessen-Darmstadts, Hessen-Cassels und Nafsau's hinsichtlich ihres oberhoheitlichen Schutz- und Aufsichtsrechtes beliebt wurden. Hatten schon die Päpste Pius Vh. und Leo Xu. (1823—1829) die Hindernisse, auf welche die vorgängigen Verhandlungen stießen, zu beklagen gehabt, so machte jetzt Leo's Nachfolger Pius Vih. den Bi- schöfen , die schon vor Erlaß jener staatlichen Anordnungen eingesetzt waren, den Vorwurf, daß sie sich nicht gegen dieselben, äußersten Falles selbst mit der Erklärung, man müsse Gott mehr als den Menschen ge- horchen, erhoben hätten. 7. Zur Zeit, als in den romanischen Ländern Empörung gegen die rechtmäßigen Herrscher die Aufmerksamkeit des heiligen Bundes auf sich zog, wurde die Erwartung von ganz Europa durch die Erhebung gespannt, mittelst deren die Griechen das schwer auf ihnen lastende Joch der Türken, ihrer barbarischen Beherrscher, abzuwerfen suchten. Der Eifer, mit welchem das westliche Europa die Ketten Napoleons gebro- chen, hatte auch unter den Griechen das Verlangen nach Freiheit geweckt, und die Stiftung der ihnen benachbarten jonischen Republik hatte das Bild des von ihnen ersehnten Zustandes bestimmter ausmalen helfen. Noch hatten die Griechen unter der türkischen Herrschaft ihre nationale Eigen- thümlichkeit nicht eingebüßt, und eine große Handelsthätigkeit nährte bei ihnen einen gewissen Wohlstand. Wenn daher gesellschaftliche Verbin- dungen, Hetärieen genannt, Gedanken an gewaltsame Befreiung nährten, so fand sich dafür auch in weiteren Kreisen Empfänglichkeit. Der große Einfluß, den Kaiser Alexander an der Spitze des heiligen Bundes be- thätigte, schien eine Bürgschaft russischer Hülfe, da man erwarten mußte, Rußland, der seit lange im Vordringen begriffene Feind der Türken,
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