Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Viertehalb Jahrhunderte - S. 1037

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit des noch lebenden Geschlechtes. 1037 dem größten Eifer verbreitete man Lehren, welche die Menschen alles Gehorsams gegen ein höheres Ansehn entwöhnen und den Glauben an Gott und Unsterblichkeit aus ihrer Brust reißen sollten. So wurde die Schweiz, dem Wesen der Urkantone ganz entgegen, eine Werkstätte, in welcher Waffen zu einem Umstürze für die Nachbarländer, insbesondere für Deutschland, geschmiedet wurden. Um dem neuen Zustande die er- wünschte Dauer und Ausdehnung zu geben und das Geschäft'der Zer- störung ungehindert betreiben zu können, machten die Männer des Ra- dikalismus fortgesetzte Versuche zur Schmälerung der den einzelnen Cantonen gegenüber der Gesammtheit der Eidgenossenschaft zustehenden Hoheit. Eine Verbindung, welche sechs Cantone, Basel, Wallis, Schwyz, Uri, Unterwalden und Neuenburg, zur Aufrechthaltung der Cantonal- hoheit zu Sarnen schlossen, gelangte nicht zum Ziele, da die Glieder der Verbindung im Hinblick auf die Unzulänglichkeit ihrer Widerstands- kraft sich nach den ersten Feindseligkeiten bald der Tagsatzung fügten, wozu der Canton Neuenburg sogar von dem Könige von Preußen als seinem Fürsten angewiesen wurde. 16. Eine reiche Saat der Revolution ging in Folge der franzö- sischen Ereignisse des Jahres 1830 für die Reiche der pprenäischen Halb- insel auf. Dom Miguel verlor sofort die ihm von Frankreich und England bewiesene Gunst. Eine Niederlassung, welche die mit ihm Un- zufriedenen auf Tereeira gegründet hatten, gewann jetzt an Bedeutung, da von dort aus Versuche zum Sturze der verhaßten Herrschaft gemacht werden konnten. Bald darauf, im Jahre 1832, kam auch Dom Pedro, der sein Reich Brasilien in Folge demokratischer Bewegung seinem gleich- namigen Sohne abgetreten hatte, nach Europa und unternahm unter dem Namen eines Herzogs von Braganza die Herstellung der Herrschaft seiner Tochter. Er machte, während Dom Miguel sich in Lissabon zur Abwehr seines Angriffes rüstete, die zweite Stadt des Reiches, Oporto, zum Stützpunkte seiner Bewegungen, ließ von dort aus durch einge- schiffte Truppen Algarbien besetzen, erhielt ein noch größeres Ueberge- wicht durch den von einer englischen Flotte unter Napier bei St. Vin- cente über seinen Gegner erfochtenen Seesieg, konnte in Lissabon, wo die Truppen seine Tochter als Königin ausgerusen hatten, einziehen und behauptete durch Saldanha die Stadt Oporto gegen den von Dom Miguel in Dienst genommenen Bourmont, der nach der Eroberung Al- giers nicht nach Frankreich zurückgekehrt war. Im Jahre 1834 war die Unterwerfung Portugals vollendet, und Dom Miguel leistete gegen ein Jahrgeld und Belassung seines persönlichen Eigenthumö auf die Krone Verzicht, worauf er sich nach Italien begab und gegen seine Verdrängung Verwahrung einlegte. Im nämlichen Jahre starb Dom Pedro, und seine Tochter Maria, von den Cortes für großjährig erklärt,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer