Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 4

1869 - Leipzig : Teubner
4 Die Urgeschichte. gegen die von ihm gesetzte Ordnung (Lamech nahm zwei Weiber und gab das erste Beispiel zur Polygamie, als deren Wirkungen sich allenthalben in der Geschichte physische und geistige Zerrüttung, Lösung aller heiligen Bande und gräßliche Herabwürdigung andrer zeigen) immer tiefer, Wärend sie in dem was dem äußren Leben dient Scharfsinn und Thätigkeit entwickelten. Sie bildeten Viehzucht und Ackerbau aus, Jabal erbaute zuerst Hütten und Zelte, Jubal erfand die Musik und Thnbalkain lehrte die Metalle schmelzen und schmieden und daraus die Werkzeuge zur Erhaltung des Lebens, aber auch zu den Unthaten schnöder Rachbegier und Feindschaft fertigen. 5. An Abels Stelle wurde von Eva Seth geboren und von diesem stammte das zweite Geschlecht (Sethiten), welches an Gott und seinen Verheißungen fester hielt. Henoch führte bei ihnen einen Gottesdienst ein, der zu den Opfern die Erbauung durch Anrufen und Belehrung hinzufügte. Allein sie vermischten sich dennoch mit den Kannten und gerieten dadurch in denselben Verfall. Endlich setzte Gott eiue Frist von 120 Jahren für die Bekehrung zu ihm, die Menschen ließen sie aber mit einziger Ausnahme des Sethiten Noah und seiner Familie ungenützt verstreichen. 8 3. 1. Im Jahre 1656 nach Erschaffung der Welt wurde durch eine große Flut (Sintflut wegen ihrer Allgemeinheit, Sündflut weil sie zur Strafe verhängt war) die Erdoberfläche bedeckt und alle lebenden Wesen in derselben begraben. Nur Noah stieg mit den Seinen (im Ganzen 4 Pare, 8 Seelen) und Paren der Hauptthiergattungen in die nach Gottes Anweisung gebaute Arche und gelangte nach Verlaufen der Flut auf dem Berg Ära rat im arme- nischen Hochland wieder auf festen Boden. Anm. Bei fast allen Völkern haben sich Sagen von einer großen Flut unter Erhaltung eiues Meuscheupars, vou dem die neue Bevölkerung abstamme, in einer Weise vorgefunden, oaß man die Erinnrung daran als einen Urbesitz der gesamten Menschheit und demnach das Factum rvorau sie sich knüpft als ein historisches be- trachten mußwenn die Ratunorschuug auch die Hebung vieler Gebirge durch vulkanische Kräfte und verschiedene Periooen in den Resten nmergegangner Pflanzen- und Thierwelten constatiert hat, — von der die heil. Schrift schweigen konnte, weil sie nur deu Zweck hat die Osfenbarnngen Gottes am Menschengeschlecht darzulegen — so hat sie doch auch in den weitverbreiteten Schuttländern (Diluvialboden) die Reste von den jetzigen ganz verschiedner Thiergattungen aber auch noch jetzt lebender nachgewiesen^), ja au deu erratischen Blöcken oie Spnren jener gewaltigen Wasserbewegungen und deren Rich- tungen (im nördlichen Europa vou Nw. u. S.) erkannt. Allerdings aber scheint die Annahme gerechtfertigt, daß das Menjchengeschlecht zur Zeit jener Flut uur erst über einen sehr kleinen Teil der Erde, vielleicht nur das jetzige Westasien, verbreitet gewesen sei. 2. Der Ararat, der recht eigentlich in der Mitte der sogenannten alten Feste liegt, ward die zweite Wiege des Menschengeschlechts. Doch bewies sich trotz des von Gott mit Noah erneuerten Buudes die Macht der Süude. Nach- dem die Menschen sich südwärts in die überaus fruchtbaren Ebenen Mesopota- miens ausgebreitet, beschloßen sie, der Bestimmung sich über die ganze Erde zu verbreiten zuwider, beisammen zu bleiben und um Verirrung zu verhüten eineti in den Himmel reichenden Thnrm (der Thurm zu Babel) zu erbauen. Jedoch die von Gott verhängte Verwirrung der Sprachen schied sie in Völker und uötigte sie nach allen Richtuugen hin neue Wohnsitze aufzusuchen und anzubauen. 1) Nachweisnngen bei Diltmar, Gesch. d. Welt I S. 31 f. — 2) A. v. Humboldt, Kosmos I S. 292
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer