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1. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 25

1869 - Leipzig : Teubner
Die Ägypter. 25 mehrere Hirsearten), wenig Sorge und Arbeit von den Bebanern erfordernd*). Wenn auch herliche Sykomoren und Dattelbäume tragend^), ist doch das Land nicht baumreich, bringt aber mehrere schon den Alten merkwürdige Pflanzen hervor (eßbare Lotus und die Papyrus- und Byssos - Staude)3). Auch das Thierreich ist nicht übermäßig zahlreich vertreten: neben nnsern Hausthieren findet sich das Krokodil (in älterer Zeit auch das Nilpferd) und sein Feind der kleine Ichneumon, von den Vögeln der Ibis. Durch die große Zahl der Fische, welche der Nil nährte, konnte die Bevölkerung eine Fülle von Nahrungsstoffen gewinnen. Zu Bauten und Bildern trefflich geeignete Steine boten die Gebirge in Masse, auch edle, aber keine Metalle^), dagegen fand sich als wichtiger Handelsartikel an vielen Stellen Natron. 4. So war Ägypten geeignet auf seinem beschränkten Flächenraum (1500 □ M.) eine so zahlreiche Bevölkerung zu nähren, daß die Alten mehr als 20000 Städte, Flecken und Dörfer zählten^). Die oasenartige Lage und Enge des Raumes nötigte zu größrer Gemeinschaft im Lebens, die Regelmäßigkeit der dasselbe bedingenden Naturerscheinungen prägte dem Volke einen tiefen Sinn für feststehende Ordnung feiner Verhältnisse ein, das strenge heiße Klima er- zeugte in ihm einen tiefen sinnenden Ernst, Wärend die Leichtigkeit des Nahrungs- erwerbs in behaglicher Lust und prächtiger Festfeier 7) einen Ersatz dafür zu snchen lehrte. Und welchen Antrieb hatten die Ägypter in der einzigen ihre ganze Eristenz bedingenden Überschwemmung des Nils, die Zeit derselben ge- nau voraus zu wissen (Beobachtung des Himmels), die Gewässer durch Maschi- nen (Schöpfräder) und Gräbeu (der°40 M. lange j. Josephs-Kanals genannte Graben) auf die Stellen zu leiten die fönst nicht von ihnen berührt wurden, und auf ihnen durch Dämme zum längern Verweilen zu zwingen^)? War das ganze Land in ein wogendes Meer verwandelt, ans dem die Wohnstätten wie Jnfelchen hervorragten, dann muste der Gedanke kommen das Wasser zum Träger des Verkehrs zu machen, und wenn der Fluß sich in die Ufer zurück- gezogen, so blieb er immer noch mächtig genug die schwanken Fahrzeuge zu tragen, zumal da die regelmäßig bei Tage landeinwärts, bei Nacht nach dem Meer wehenden Winde die Schifffahrt erleichterten^), der Fischreichtum aber zum ertragreichern Fang in die Mitte der Strömung rief. Leicht war der Schritt zum weitern Verkehr, da das Land manches dem Leben dienliche (Metalle) nicht erzeugte. Weil ferner die Überschwemmung das Grundeigentum länger nnsicht- bar und selbst nach dem Zurücktreten unkenntlich machte, kam es darauf an die Grenzen recht zu vermessen (Geometrie) und die Zeichen dauernd zu machen (die Grenzzeichen dieuten auch zu Maßen der Stromhöhe) — und dieser Sinn allem bleibende Daner zu verleihen — verbunden mit dem Trieb nach strenger Regel- Mäßigkeit des Lebens und gegründet auf die unten zu erwähnende Anschauung von der Fortdauer der Seele — spiegelt sich in der Größe und Festigkeit der Bau- werke, so wie in den zahlreichen Inschriften auf Steiu, denen wir die Kunde so ferner Zeiten verdanken"). 1) Herodot Ii 14. — 2) Br. I 74 it. 75. — 3) Herod. Ii 92. Bahr zu V 58 u. Vu 25. — 4) Smaragdgruben Edfu gegenüber, Br. I 167. Das Eisenerz in den östl. Gebirgen ward nicht bearbeitet, Sharpe 18. — 5) Herod. Ii 177. ©tob. I 31. Einheimisch war die Einteilung in das Ober- und Unter- (Süd- n. Nord-) Land, welche anch ans Unterschiede der Bevölkerung gegründet war. D. 36 n. ö. Erst in der römischen Zeit ward die Dreiteilung (Oberägypten-^Thebais, Mittelägypten = Heptanomis, Unterägypten das Delta) üblich (Br. I 76 f.). Mit den Gebirgen und unbewohnten Teilen hat das i. Ägypten 5500 Dm — 6) D. I 7. — 7) D. I 185. — 8) Bahr Jussuf, Brugsch I 221 u. 223. — 9) D. I 10 und 84. — 10) Sharps I S. 5. — 11) Herod. Ii 77, 143.
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