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1. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 212

1869 - Leipzig : Teubner
212 Der peloponnesische Krieg. Sofort bewirkte er nun bei Tissaphernes Verzögerung der den Spartanern zu- gesagten Hilfsleistung, obgleich jener durch einen neuen Vertrag den Schein warte *). Den Athenern aber in Samos machte er Anträge, ihnen Persiens Hülfe zu verschaffen, unter der Bedingung einer Verfaßuugsäudrung. Peifan- dros, von der Flotte deshalb nach der Stadt gesandt, bestärkte, Wärend er sich die Vollmacht zu Unterhandlungen erteilen ließ, seine Partei, die Oligarchen, im Entschluß zum Handeln, wobei ihnen jedoch Alkibiades' Zurückberufung nur hinderlich sein konnte^). 3. In Athen hatten der ungemein gewandte und fertige Redner Antiphon, der im Handeln, wo es galt, Alles leistende Phrynichos und der eben so im Reden gewandte wie einsichtsvolle, aber nie recht Farbe haltende Thera- menes^) Alles zu einer Revolution vorbereitet. Durch geheimen Mord der bedeutendsten Gegner, durch einschüchternde und ihre Macht übertreibende Gerüchte, welche die geheimen Klnbbs (haiqlcu) aufs thätigste verbreiteten, hatten sie es dahin gebracht, daß nur uoch ihr Wille galt^). Als uun Peisan- dros mit seinen Gefährten, nachdem er auch bei der Flotte und den Bundes- geuoßeu für den Plan vorgearbeitet hatte 5), zurückgekehrt war, gieug der Vorschlag 5 Männer zu ernennen (jcqosöqol') , welche 100 andre, wie diese wieder je 3 erwählen sollten, um dauu den 400 die ganze Staatsverwaltung in die Hände zu geben, die Entsetzung der Obrigkeiten und des Rats, somit die oligarchische Revolution ohne allen Widerspruch durch"). Die verheißne Einsetzung einer beratenden und stimmenden Bürgerschaft von 5000 unterblieb eben so, wie die Zurückberufung der Verbannten. Einige der ge- fährlichsten Gegner wurden getödtet, ins Gefängnis geworfen oder verbannt. Der Antrag auf Frieden, welcher dem in Dekeleia stehenden König Agis gemacht wurde, veraulaßte diesen, da er eine Erhebung des athenischen Volks ganz gewis voraussah, nur zur Herbeirufung von Verstärkungen r). 4. Durch Thrasylos und Thrasybulos war schon vorher die oli- garchische Revolution bei der Flotte und auf Samos trotz gewaltsamen Angriffs unterdrückt worden: als nun die Kunde von den Vorgängen in Athen mit Übertreibungen eintraf, erklärte sich das Heer als die eigentliche stimm- berechtigte Bürgerschaft, die Mehrzahl der Waffen tragenden, für die Demo- kratie, verjagte die Oligarchen, wählte sich nene Feldherrn und sprach die Zurückberufung des Alkibiades aus^). Indes kam auch in Athen die Gegen- revolution zun: Ausbruch. Der Umstand, daß mehrere Bundesgenoßeustädte, in denen die Oligarchie durchgegangen war, sofort sich an Sparta anschloßen, und der Verdacht von Unterhandlungen erregten das Volk um so leichter, als unter den Oligarchen selbst eine unzufriedne Partei unter Th er amen es sich bildete. Die Nachrichten von der Flotte, die jetzt offenbare Verbindung der Oligarchen mit Sparta, der von ihnen begonnene Bau einer Feste am Peiräeus, endlich das Erscheinen einer kreuzenden peloponnesischen Flotte in der Nähe der Stadt brachten den Sturm zum Ausbruchs). Noch war die Verändrung nicht entschieden, als die peloponnesische Flotte sich nach Euböa wandte, eine in der Eile nachgesandte Schiffsabteilung schlug und mit Ausnahme eines kleinen Teils sich der für Athen so wichtigen Insel bemächtigte: ein Verlust, den man für größer achtete, als selbst den der sicilischen Expedition^). In Athen aber ward die Oligarchie beseitigt (die 400 retteten sich nach Dekeleia), 1) Viii 53. Curtius Griech. Gesch. Ii 587. Viii 45 — 54. — 2) Viii 45. — 3) Viii 68. — 4) Viii 65 s. — 5) Viii 63 f. — 6) Viii 67 — 70. — 7) Viii 71. Curtius Griech. Gesch. Ii 588 — 603. — 8) Viii 72 — 82. — 9) Viii 89 — 94. — 10) Viii 94—96.
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