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1. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 104

1861 - Leipzig : Teubner
104 Der zweite Samnitenkrisg. 3. Die Samniten hatten den römischen Gesandten, welche die Unterlaßung der Unterstützung von Paläpolis verlangten, die trotzige Forderung der Aufgabe von Fregella ent-gegengcfiefct1). So ward denn auch an sie der Krieg erklärt und 326 mit Besetzung der Orte Ruscium, Allifä und Callifä im oberen Vol- turnusthal eröffnet^). 325 wurden die V estiner, welche aus der Samniten Seite sich gestellt, vom- Cos. D. Junius Brutus angegriffen und besiegt^) und dadurch die Straße nach Apulien eröffnet und gesichert. Der gegen Sam- nium gesandte Diktator L. Papirius Cursor muste 324 zur Wiederholung der Auspicien nach Rom reisen und hinterließ dem Mag. eguitum Q. Fabius Rullianus den Befehl, in seiner Abwesenheit sich in keinen Kampf einzu- laßen^). Der mutige Jüngling benützte bei Jnbrinium^) die von den Feinden gebotene günstige Gelegenheit und erfocht einen glänzenden Sieg. Ungerührt durch der Soldaten Bitten und Drohungen, verhieng der Diktator die Todes- strafe. Fabius floh nach Rom, sein Vater appellierte an das Volk, der Diktator drang auf Erhaltung der Disciplin, aber den Bitten des Volks gab er nach, da so dem Gesetze genug gethan fet6). Ein wie ausgezeichneter Feldherr dadurch Rom erhalten ward, lehrt die Geschichte der Folgezeit. Im ersten Treffen bemerkte der Diktator, daß die Zuneigung des Heeres ihm fehle. Er gewann sie und siegte nun so, daß die Samniten um Frieden baten, doch ward ihnen nur ein Waffenstillstand auf ein Jahr gewährt^). 323 finden wir die Römer von neuem in Kampf in Samnium und Apulien8). Im I. 322 besiegte der Diktator A. Cornelius Arvina in einer furchtbar heißen Schlacht die Samniten derge- stalt, daß sie die Urheber der Erneuerung des Kriegs (namentlich Brutulu s Pa pius, von dem sie indes, da er sich selbst getödet, mur die Leiche nach Rom brachten) auszuliefern, die Beute und die Gefangenen zurückzugeben und den durch Fetialen bei Beginn des Kriegs gestellten Forderungen genugzuthun beschloßen. Aber an der stolzen Forderung völliger Unterwerfung scheitertedas Friedenswerko). 4. Die Samniten zeigten, daß sie noch Kraft genug besaßen, unwürdige und unmäßige Friedensbedingungen zurückzuweisen. Ihr Oberanführer Ga- v ius Pontius lockte 321 die beiden Coss. T. Veturius Calvin ns und Sp. Postumius Albinus durch die falsche Nachricht, die Samniten hätten sich gegen Luceria in Apulien mit allen Streitkräften gewendet, von Calatia weg zum unvorsichtigen Marsch durch das die Ca ud in isch e G ab elung genannte Gebirgsthal und schloß sie hier ein. Vergeblich war jeder Kampf, Unter- handlung der einzige Weg zur Rettung der gesamten römischen Streitmacht. Pontius wählte den zwischen Großmut und Vernichtung liegenden Mittelweg, er hoffte einen billigen Frieden für immer herzustellen: die Coss. und die höhe- ren Offiziere sollten sich eidlich für folgende Friedensbedingungen verbürgen (spo,k1 ctg) und für die Erfüllung derselben 600 Ritter als Geiseln stellen, daß von Abhängigkeit der Samniten keine Rede sei (aequnm foedus), die Römer vielmehr das von ihnen eroberte Land zurückgeben und die darauf angelegten Kolonien (Calles und Fregellä) zurückztehn, außerdem das Heer die Waffen und alles Gepäck bis auf eine Kleidung abliefern und unter dem Galgenjoch 1 1) Viii 23, 3 — 10. — 2) Viii 25, 4. Momms. I 337 nennt den ersten Ort Rusrä und läßt Callifä weg. — 3) Viii 20. — 4) Waren es wirklich religiöse Be- denken, die zur Ertheilung des Verbots veranl«ßten, und Livius hebt sic genug her- vor — so bietet der Vorfall einen Beweis davon-, daß die Superstition nicht das ganze Volk beherschte. — 5) Uns sonst unbekannt. — 6) Vili 30 — 35. — 7) Viti 36 — 37, 2. - 8) Vai 37, 3—6. — 9) Vili 38,—Ende. Im letzten Kap. bczeich- ! net Livius selbst die Unsicherheit der Quellen. Über die Friedensnnterhandlungen App. fr. p. 22 ed Bekk. Momms. I 337.
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