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1. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 355

1861 - Leipzig : Teubner
Cäsar in Gallien. 355 gemeiner Charakterenergie und Klugheit ausgerüstet, faßte er den hohen Ge- danken der Befreier seines gesamten Volks, an dessen Spitze einst sein Stamm gestanden, zu werden. Von der Regierung aus der Hauptstadt Gergovia ver- trieben, regte er das Volk auf mit solchem Erfolge, daß er bald als König da- stand. Sogleich sandte er Boten an alle Stamme mit der Aufforderung zum Aufstand und die Senonen, Parister, Pictonen (südlich von derloiremündung : Poitou), Cadurcer (südwestl. Grenznachbarn der Arverner), Turonen (an der untern Loire: Tours), Aulercer (wohnten in drei Zweigen durch Gallien zer- streut), Lemovicen (nordwestl. von den Arvernern: Limoustn), Anden (ob. 4) und alle die Stamme, welche am Ocean wohnten, erkannten ihn als Oberseld- herrn an und als solcher wüste er durch Geiseln die Treue an stch zu ketten und durch Strenge die Einhaltung der Verpstichtungen und die Ausführung seiner Anordnungen zu erzwingen^). Rasch entsandte erden Cadurcer Lu- cterius um das narbonensische Gallien anzugreifen; er selbst rückte gegen die den Beitritt weigernden Biturigen (westlich von der Loire: Berry und Tou- raine). Da die Hülfe, welche diese von den Haduern begehrt hatten, nicht ge- leistet ward — unentschieden blieb, ob sie in der Treue gegen Rom schwankten od er N i ed e rlag e g eg e n d i e Übermacht fürchteten, — so traten sie dem Bündnis bei H. Es war hohe Zeit, daß Casar, der Rom wieder beruhigt wüste, im narbonen- sischen Gallien erschien. Denn Cadurcius bedrohte, nachdem er mehrere Stamme gewonnen, bereits Narbo, ward aber durch des Proc. treffliche Gegenanstalten sofort zurückgedrückt3). Mit bewundernswerter Ausdauer über- schritt dieser sodann die mit Schnee bedeckten Sevennen und überraschte die Arverner so, daß Vercingetorir eiligst aus dem Lande der Biturigen zurück- kehrte. Allein Casar war bereits nach Zurücklaßung des jungen Legaten M. Brutus nach Vienna (Vienne am Rhone) geeilt und von dort mit der vorge- fundnen Reiterei, ununterbrochen Tag und Nacht marschierend, durch der Ha- duer Land zu den beiden Legionen im Lingonengebiet gelangt, worauf er sein ganzes Heer eher vereinigte, als die Feinde seine Ankunft erfuhren^). Weil Vercingetorir die Boier (ob. 1 gegen Ende) angriff, glaubte er, um das Ver- traun auf seinen Beistand bei den noch nicht aufständischen Stämmen uner- schüttert zu erhalten, eilen zu müßen. Nachdem er die Stadt der Senonen Vellaunodunum genommen und Cenabum erstürmt hatte, drang er über die Loire in das Gebiet der Biturigen, wodurch er Vercingetorir bewog, von den Boiern sich gegen ihn zu wenden°). Die schon eingeleitete Übergabe der Stadt Noviodunum (Nouan) verhinderte das Erscheinen des Feindes, allein nach einem glücklichen Reitergefecht, in dem sich die von Cäsar angeworbnen 400 germanischen Reiter trefflich bewährten, muffe sie sich dennoch ergeben. Ver- cingetorir entwarf einen andern Kriegsplan, durch Verwüstung des Landes die Römer auszureiben. Es beweist seine Herschaft über die Gemüter, daß er die Seinen zur Befolgung dieses Plans bewegen konnte. An einem Tage wurden 20 Städte der Biturigen niedergebrannt, aber auf deren Bitten Avaricum (Bourges) verschont. Zu dessen Belagerung wandte sich Cäsar, geriet aber bald in große Verlegenheit durch die Verwüstung des Landes und weit die Boier nicht konnten, die Häduer nicht wollten ihn mit Zufuhr unterstützen. Allßerdem lagerte Vercingetorir in sichrer Stellung und hinderte durch Rei- ter alle Fouragkerungen und Zufuhren. Er rückte näher der Stadt zu und Cäsar wagte ihn nicht in seiner Stellung anzugreifen. Um so * Vii 1) 0. g. Vii 4. — 2) b. g. Vii 5. Vgl. Momms. Iii 261 — 263. — 3) b. g. Vii 6 u. 7. — 4) b. g. Vii 8 u. 9. — 5) b. g. Vii 10 u. 11. 23*
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