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1. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 79

1864 - Leipzig : Teubner
Nerva 96 — 98. — jercttcmug 98 — 117. 79 sich bewegt hatte, ohne Widerspruch den Thron bestieg, mag er nun an der Verschwörung zu Domitians Ermordung Teil genommen haben oder von den Verschwornen ausersehn gewesen sein. Denn hätten die Prätorianer, hätte ein andres Heer einen Kaiser auszustellen gewagt, so würde eine neue Schreckensregierung eingetreten oder wenigstens erst nach schwerem Bürger- kriege vermieden worden sein. Der neue Herscher verstand das Herscherrecht zu waren und dennoch die gesetzliche Freiheit zu schützenj). Er stellte sofort die Glanbensverfolgung ein, rief die Verbannten zurück, ja verbot sogar, daß darauf Anklagen gestellt würden, wärend er die Sklaven und Freigelassnen, die ihre Herren oder Patrone durch Anzeigen ins Unglück gestürzt hatten, mit dem Tode strafte, auch einige freie Ankläger, wie den Philosophen Seras, ver- urteilen ließ. So weit es möglich, wurden die von Domitianus confiscierten Güter zurückgegeben und dievon jenem angeschafften Luxusgegenstände zu billigen Preisen veräußert. Die Opfer und Schauspiele erfuhren eine weise Beschrän- kung, da nur dadurch die zerrütteten Finanzen hergestellt und der Abgabendruck, welcher auf den Provinzen lastete, vermindert werden konnte. Daß Nerva dem Senate freie Übung seines Amtes gestaltete und keinen Senator aus eig- ner Machtvollkommenheit hinrichten lassen gu wollen schwor, war der Beginn einer gesetzlichen Regierung 2. Trotz seiner Kränklichkeit bewies Nerva einen hochherzigen Milt. T. Verginius Nufus, der einst Binder besiegt hatte und schon vielseitig als Kaiser bezeichnet worden war, nahm er arglos zu seinem Collegen im Eon- sulat. Eine Verschwörung des Calpurnius Crassus entwaffnete er, indem er sich willig dem Todesstoß bot. Ailch den von Älianus Casperius aufgeregten Prätorianern setzte er mir die kälteste Todesverachtung entgegen. Und als dem- ungeachtet von ihnen einige Misliebige ermordet worden waren, that er den Schritt, welcher alleiil das Reich retten konnte, iildem er ohne Rücksicht auf seine eignen Angehörigen ilnd die Abstamnlllng aus vornehmem Römerblut den zu Italien in Hispanien gebornen, damals die germanischen Legionen befehligendenm. Ulpius Traianus, weil er in ihm den zumbeherscher des Reichs tüchtigsten und berufensten kannte, adoptierte und zum Cäsar und Nachfolger ernennen ließ. Kurze Zeit barauf am 27. Jan. 98 machte der Tod seiner Negierung, die trotz ihrer Kürze das Morgenrot und die Grundlage einer bessern Zeit war, ein Endio). Traimms 98—117. § 20. 1. Die zahlreichen Kriegszüge, welche Traianus zuerst im Geleite seines im Heerdienst ausgezeichneten Vaters gemacht, hatten ihm nicht allein die all- gemeine Bewundrung seiner Umsicht und Energie, seiner Leutseligkeit und Gerechtigkeit gewonnen, sondern auch die persönliche Anschauung von den Zuständen selbst in den entferntesten Teilen des Reichs verschafft. Seine Geistesgröße offenbart sich nicht allein in der Kühnheit seiner Entwürfe und der Idealität seines ganzen Wesens, sondern allch in der einsichtsvollen Thä- tigkeit, welche er allen Bedürfnissen, denen des Friedens so gut wie denen des Kriegs widmete, und in der Art, wie er Werkzellge und Mittel ;u wählen 1 1) Tao. Agr. 3. res olim dissociabiles miscuit, principatum ac libertatem. — 2) Charakteristisch fur die Sittengeschichte ist, das' anch dieser Kaiser die Eunuchen- fabrikatioit und dic Eheu uiit Schwestern verbot. — 3) Dio Lxyiii 1 — 4.
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