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1. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 188

1864 - Leipzig : Teubner
188 Aetius und Bonifacius. Die Vandalen in Afrika. er ja hoffen. Der oströmische Hof hatte 'sich um das weströmische Reich gar nicht bekümmert; jetzt aber, da von den Persern ein nicht unehrenvoller Friede erreicht worden war, erweckten der Pkacidia Bitten das Gefühl der Zusammen- gehörigkeit und energisches Handeln gegen den Thronräuber. Wärend der Feldherr Ardaburius mit dem Fußvolk in Dalmatien sich einschiffte, führte dessen S. Aspar die Reiterei zu Lande nach Italien, so geschickt, daß Aqui- leia durch Überraschung gewonnen ward. Dagegen ward die Flotte vom Sturm zerstreut und Ardaburius gefangen. Dieser benützte aber seine Anwesenheit in Ravenna die Truppen für Placidia zu gewinnen und als nun Aspar, von einem Hirten durch die Sümpfe geführt, vor den Thron anlangte, fand er sie offen. Johannes ward nach grausamer Marterung in Aguileia enthauptet. Plaeidia's 7jähriger S. Valentinianus Iii (425 — 455) nahm den Kaiser- thron ein. Zum Lohn empsieng Ostrom das westliche Jllyricum (Dalmatien, Pannonien und Noricum). Die später vollzogne Vermälung des jungen Kaisers mit Theodosius Ii Tochter Eudoxia sollte die freundschaftliche Verbin- dung der beiden Reiche befestigen. Aetius und Bonifacius. Die Vandalen in Afrika. 8 52. 1. Placidia führte für ihren Sohn fünfundzwanzig Jahr lang die Regierung und man gab ihr Schuld, daß sie, um zu herfchen, in jenem ab- sichtlich jedes männliche, geschweige denn kaiserliche Gefühl erstickt habe. Roch drohte der neuen Regierung eine ernste Gefahr, als der von Johannes ausgesandte Aetius mit einem starken besonders aus Hunnen geworbnen Heer herannahte. Indes mit Geldopfern wurde der Rückzug der wilden Krieger erkauft, als der Führer sich bereitwillig finden ließ in Plaeidia's Dienst zu treten. Aetius vereinte mit der Thatkraft vom Volke seines Vaters, des gotischen Feldherrn Gaudentius, die römische Gesittung und Bildung, welche feine Mutter auf ihn vererbt hatte. Durch scharfsinniges Erkennen der Zeitlage, kluge Benützung der Umstände, unermüdliche Ausführung der ge- fassten Pläne fristete er das Römerreich und rettete die Welt vor dem Unter- gang in Barbarei. Freilich nicht immer vertrug sich sein Handeln mit den Gesetzen der Sittlichkeit. Bekannt damit, daß eine altrömische Partei den fremdem Bürt entsproffnen Männern des Staats und Kriegs entgegenarbeitete, muste er nebenbuhlerischen Einstuß für immer zu beseitigen suchen. Solchen hatte er von Bonifacius, dem eben so tapfern, wie getreuen, frommen und redlichen Statthalter Afrika's, zu fürchten. Hinterlistig verdächtigte er ihn bei Placidia, wärend er ihm selbst Argwohn und Furcht vor dem Hof ein- zuflößen wüste. Das Resultat der Jntriguen war, daß der Gegner zur offnen Empörung getrieben ward und sich nach auswärtigem Beistand rnnsah. 2. Die Vandalen waren aus Galläcien wieder hervorgebrochcn, hatten unter König Gunderich über ein römisches und gotisches Heer einen glän- zenden Sieg erfochten und sich der ganzen Bätica mit Einschluß der wichtigen Hafenstadt Carthagena bemächtigt. Nach Gunderichs Tod trat sein Halbbruder Geiserich an diespitzedes Volks, ein Mann von'der ungezähmten Wildheit eines Barbaren, aber auch von einer Verschlossenheit und Schlauheit, welche alle Verhältnisse überblickte und durchschaute und aus ihnen Vorteil zu ziehn wüste. Ihm und seinem Leutesüchtigen Volke kam nichts erwünschter, als daß Bonifacius seinen Beistand für die beabsichtigte Empörung anrief. Noch trieb er den suebischen König Hermannrich, der ihn beunruhigte, zurück, dann
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