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1. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 189

1864 - Leipzig : Teubner
Aetiuz und Bonifacius. Die Vandalen in Afrika. 189 sammelte er Schiffe von den Hispaniern, die ihn los zu werden bereitwillig waren, und von Bonifacius Schiffe — und das deutsche den Ufern der Weichsel entsproffne Volk segelte 429 zu dem fremden Erdteil hinüber. 3. Bonifacius empfand bald Schauder über die Bundesgenossen, die er herbeigerufen. Unterhandlungen zerrissen das Lügengewebe und die von Placidia gewärtc Verzeihung trieb ihn sein Vergehn wieder gut zu machen. Aber die Vandalen waren nicht gewillt die ihnen zugefallne Beute fahren zu lassen. Zwar zählten sie nur 50000 Streiter, aber die kriegs- und beutelustigen maurischen Starnine schlossen sich gern zu Verwüstungszügen an, und die Donatisten (§ 39, 2), welche nach einem vergeblichen Vereinigungsversuche ans einem Coneil zu Karthago 411 mit den schwersten weltlichen Strafen belegt worden waren, ergriffen begierig die Partei Geiserichs, der sich zum arianischen Christentum bekannte. In offner Feldschlacht geschlagen, schloß sich Bonifacius 430 in Hippo re gius ein, das sofort Geiserich zu belagern begann. Die freie See erleichterte die mit äußerster Kraft geführte Vertei- digung. Hunger nötigte die Belagerer zur Entfernung und von Italien kam Hülfe, welche Ostrom durch Kriegsmacht unter Aspar verstärkt hatte. Doch abermals siegte Geiserich in der Schlacht und Bonifacius schiffte sich ver- zweifelnd nach Italien ein, von den vierzehn Monate lang aufs schwerste bedrängten Einwohnern rettend, was er vermochte. Noch war nur Karthago als fester Anhaltpunkt für Noms Herschaft übrig, dennoch schloß Geiserich 435 mit dem Hof von Ravenna einen Waffenstillstand, indem er die drei mauretanischen Provinzen ihm zu überlassen verspracht). Zerwürfnisse mit den der neuen Herschaft schnell unfügsam werdenden Mauren und Donatisten und noch schlimmere Bestrebungen im eignen Lager und in der eignen Familie, auf seinen, des unebenbürtigen, Sturz gerichtet, bedrohten sein Reich schlimmer, als der Kampf gegen Rom. Kaum hatte er aber grausam seine Gegner unter- drückt, als er 439 Karthago überrumpelte und zur See Sicilien, ja Italien um so ungescheuter bedrohte, als er oströmische Hülfe durch die Hunnen ver- hindert wüste. Die Not zwang denn auch Valintinianus Iii 442 zu Abschluß eines Friedens, in welchem er sich mit einem geringen Rest der afrikanischen Besitzungen begnügte. Die Vandalen bewiesen ihre Bildungsfähigkeit durch die Schnelligkeit, mit welcher sie sich auf dem Meer gefürchtet machten; doch nie legten sie ihre rohe Beutesncht ab und rasch vergeudeten sie ihre physische und geistige Kraft in Üppigkeit. Der sprüchwörtliche Ausdruck Vandalismus trifft, wenn man auch viele der begangnen Grausamkeiten den erbitterten Donatisten und den wilden Mauren zuschreiben muß, dennoch ihr Wesen. Die Römer mit sich zu verschmelzen, kam ihnen nicht in den Sinn; vielmehr vertrieb Geiserich aus Mistrauen alle Vornehmen, nahm deren Güter für sich, verteilte einen Teil derselben abgabenfrei an seine Vandalen und ließ nur die unfruchtbareren Strecken den alten Bewohnern gegen hohen Zins. 4. Daß das Kaisertum nur noch ein Notbehelf für die Häuptlinge der Partein und Truppen war, wird durch nichts deutlicher bewiesen als dadurch, daß Aetius auf die Kunde, wie der verleumdete Bonifacius von Placidia in Gunst uni) Ehre ausgenommen sei, aus Gallien, wo er die Angelegenheiten mit den deutschen Völkern zu ordnen beschäftigt war, mit Heeresmacht nach Italien eilte seinen Gegner zu stürzen. Zwar siegte 432 Bonifacius in der Schlacht, siel aber von einem Speer tödlich getroffen. Als Empörer ver- 1 1) Den Bewohnern wurden voir Placidia in Valentinians Namen die bedeu- tendsten Erleichterungen gewärt. Cod. Theodos. u. Novell.
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