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1. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 177

1866 - Leipzig : Teubner
Konrad Tt 1024 — 36. 177 Eroberung von Murten und Neuenburg nicht gelang, der deutsche Teil des Landes war gewonnen und mancher Wälsche hatte entweder gehuldigt oder zeigte sich dazu bereit. Odo fand geraten, den Feind von dort durch einen Einfall in Lothringen abzuziehn, aber der Bund mit Frankreich gestattete Konrad Ii an seinen Gütern so schwere Vergeltung zu üben, daß er eidlich versprach, den Ansprüchen auf Burgund zu entsagen und seine Besatzungen zurückznziehn. Wenn nicht ein früher gegebnes Versprechen (ob. 2 mit Anm.), der Schutz des Landes gegen Odo muste Konrad Ii bestimmen, nachdem Friedrich von Oberlothringen ohne männliche Erben') gestorben war, das ganze Land wieder vereint in Gozelo's von Nieder- lothringen Hände zu legen. Weil Odo seinen Eid nicht hielt, zog er 1034 mit starkem Heer von Deutschland aus nach Burgund, wärend gleich- zeitig ein lombardisch -tuscisches unter Aribert von Mailand und Markgraf Bonifacius über die Alpen drang. Da huldigten alle Große im Dom zu Genf. Als Odo von Champagne 1037 in Lothringen einfiel, handelte es sich nicht um die Krone von Burgund, sondern um ein den Italienern gegebnes Versprechen (s. 7). Gozelo lohnte dem Kaiser seine Erhöhung, indem er ihn vor Bar überfiel, in welcher Schlacht jener den Tod fand. 7. Der zweite Römerzug. Erzbischof Aribert von Mailand hatte seine ehrgeizigen Absichten (ob. 3) mit bewundernswerter Thätigkeit und Geschicklichkeit') verfolgt, die Bevölkerung seiner Stadt durch Gewärung von Rechten und Freiheiten fest an sich gekettet, die Vasfallen feines Stifts beträchtlich vermehrt. Nun aber geriet er in einen Conflict durch Verhält- nisse, welche, wenn nicht gesetzliche Regelung erfolgte, früher oder später zu Gewaltthaten führen mußten. Die unmittelbaren höhern Lehensträger (capi- tanei) hatten Macht, Geltung und Erblichkeit erlangt, wärend die mittel- baren uiedern (valvassores) vielen Druck litten und vergeblich nach den von jenen erworbnen Rechten sich sehnten. Als Aribert einem Valvasfor feines Erzstifts die Lehen willkürlich entzogen hatte, erhob sich ein Aufstand der gesamten Standesgenoßen. Zwar gewann er mit feinen Capitaneen und Ministerialen den Sieg, aber die Valvassoren verließen das Mailändische Gebiet und fanden bei den Leuten gleichen und niederen Standes in ganz Italien solchen Beistand, daß 1035 Aribert und seine Verbündete — die Bischöfe und Grafen hatten, ihre bisherige Eristenz bedroht sehend, sich ihm angeschloßen, — in der Schlacht ihnen erlagen. Der Kaiser war von vorn- herein gewillt, dem sich kundgebenden Bedürfnis Befriedigung zu gewären, aber weil er den mächtigen Zug nach Lösung der Aufgabe, die seit Karl dem Gr. gänzlich vernachläßigt liegen geblieben, nach Gesetzgebung, nicht als einen allgemeinen zu faßen wüste, wandte er feinen Groll gegen Aribert als den, dessen Herschsucht und Ungehorsam er die Veranlaßung zum Aufstand zuschrieb. Um so mehr konnte er auf Erfolg hoffen, als er den Markgrafen Bonifacius von Tuscien(ob. 3) durch Vermälung mit der Erbtochter Friedrichs von Oberlothringen Beatrir (ob. 3) noch fester an sich gekettet hatte und alle die weltlichen Großen, welche die Vergrößerungslust des Erzbischofs mit Besorgnis erfüllte, sich ihm anfchloßen. Mit allen Ehren- 1 1) Die reichen Güter fielen an die Töchter, Beatrix und Sophia, die am Hof des Kaisers erzogen wurden. Die erstre war eine bedeutende Rolle zu spielen bestimmt (s. und. 7). — 2) Wie er Konrads Befehle zu umgehn ver- stand, beweist das Beispiel mit dem Bischof Ubald von Cremona bei Giesebr. ll 315 f. Dietsch, Lehrbuch d. Geschichte. U. Bö. 2, Abth. 2. Aust, 12
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