Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der deutsche Krieg von 1866 - S. 51

1867 - Berlin : Kastner
51 So sagt Novalis: „Sonst mußte man sich vor Hosen, wie vor einem ansteckenden Orte, mit Weib und Kindern flüchten. An einen Hof wird man sich jetzt vor der all- gemeinen Sittenverderbniß wie aus eine glückliche Insel zurückziehen können. Um eine treffliche Frau zu finden, mußte ein behutsamer junger Mann sonst in die entlegenen Provinzen, wenigstens in die gänzlich von Stadt und Hof entfernten Familien gehen; künftig wird man an den Hof, als den Tummelplatz des Besten und Schönsten, gehen und sich glücklich preisen können, eine Frau aus der Hand der Königin zu empfangen. In unserm Zeitalter haben sich wahre Wunder der Wesenverwandlung ereignet. — Ver- wandelt sich nicht ein Hof in eine Familie, ein Thron in ein Heiligthum, eine königliche Vermahlung in einen ewigen Herzensbund?" Das, was über das Königspaar im Lande umherging, wirkte überall, wo Sinn für Hehres und Schönes vor- handen war, wie Thau und Sonnenlicht, oder wie die Klänge eines tiefempfundenen edlen Gedichts. Das Bild des häuslichen Familienlebens am preußischen Königshofe steigerte sich noch in seiner Wirksamkeit auf das Volk, als das Unglück über das Land hereingebrochen war, als das königliche Paar von dem Zufluchtsorte, den es sich im fernen Ost des Landes gesucht hatte, die Schmach mit ansehen mußte, die der übermüthige Sieger über Preußen verhängte. Auf der Flucht hatte die Königin einer Dame das Göthe'sche Wort in das Stammbuch geschrieben: „Wer nie sein Brot in Thränen aß, Wer nie die kummervollen brächte 4*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer