1867 -
Berlin
: Kastner
- Autor: Schmidt, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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Armeebefehls Benedek's gedenken, der die Stellung des
sächsischeil Heeres in dem großen Entscheidungskampfe kenn-
zeichnet. Es soll dies nicht geschehen, um den braven
sächsischen Soldaten irgend etwas Unehrenhaftes nach-
znsagen. Ihrem Fahneneide getreu, erfüllten sie das Gebot
ihres Kriegsherrn, und es fei von vorn herein gesagt, daß
sie sich tapfer schlugen, tapfrer als die Oesterreicher. Aber
vor Mit- und Nachwelt gebrandmarkt zu werden verdient
die kleinstaatliche Politik, die es verschuldete, daß noch
ein Mal — hoffentlich zum letzten Male! — preußische
und sächsische Brüder — Söhne einer gemeinsamen
Mutter! — zu Gunsten einer Macht, die ihren Schwer-
punkt außerhalb Deutschlands schon feit Jahrhunderten
hatte, mit einander ringen mußten. Die Schuld des ver-
goffencu Blutes ruhet auf dem Haupte der Förderer und An-
stifter jener Politik, und wenn kein irdisches Gericht sie ereilt,
wird die Strafe des Gewissens sie früh oder spät ereilen! —
Hören wir nun einige Stellen des berühmten Armee-
befehls Benedek's, der ein Lob sein soll für gewisse Leute,
der sich aber in den Augen jedes braven Deutschen in
eine Schmach für dieselbe verwandelt. Er lautet: „Das
Armee-Corps Sr. Majestät des Königs Johann von
Sachsen steht auf österreichischem Boden, und ich begrüße
hiermit in Ehrfurcht Sachsens erlauchten Kronprinzen Albert,
den ritterlichen Führer dieses Corps, und rufe ihin, so
wie den Braven allen, die unter seinem Befehl stehen,
das herzlichste „Willkommen" zu. In Treue und Hin-
gebung für König und Vaterland hat das Armeecorps
seine Heimath ohne Schwertstreich verlassen, um vereint
mit uns einzustehen für das Recht und die Unabhängig-