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1867 -
Berlin
: Kastner
- Autor: Schmidt, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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Aber auch preußische Reiterei hatte sich bereits in Kampf-
bereitschaft gesetzt: das neu errichtete 2. schlesische Dragoner-
Regiment Nr. 8. und das westprenßische Ulanen-Regiment
Nr. 1. Von diesen beiden Regimentern wurden die feind-
lichen Kürassier-Regimenter nach heftigem Kampfe ge-
worfen. Das Jubelgeschrei, das sich aus den preußischen
Bataillonen erhob, mochte den Davoneilenden wohl bitter
genug ankommen, wogegen es für die preußischen Dragoner
und Ulanen ein stolzes Gefühl war, die berühmteste öster-
reichische Reiterei in die Flucht geschlagen zu haben. Aber
die Geworfenen wollten die Scharte auswetzen; sie sammelten
sich und stürmten mit Wuth auf die preußische Reiterei ein.
Und zum zweitem Male wurde der an Zahl stärkere Feind
geworfen, wobei er nun auch noch seine Standarten ver-
lor. Wie sehr diese hochberühmten österreichischen Kürassier-
regimenter gelitten hatten, geht daraus hervor, daß sie nun
gänzlich verschwanden vorn Schlachtfelde.
Einer der preußischen Dragoner, die hier so rühmlich
kämpften, schilderte hinterher den Kampf, und wir ent-
nehmen seiner Schilderung Folgendes5): Ich weiß nicht,
ob es in den Tagen vom 23. bis 29. Juni bei Ihnen
auch so heiß war; wir glaubten uns hier unter dein
Aequator, und unsere Pferde litten unter der drückenden
Temperatur schwer. An dein glühenden 26. Juni hatten
wir die Avantgarde und waren von früh sechs Uhr bis
gegen Abend auf den Beinen. Eben als wir uns zur
Ruhe vorbereiteten, traf uns der Befehl, sofort zum
fünften Armeecorps — Steinmetz — zu stoßen. Nach-
dem die dampfenden Pferde kaum ein wenig verschnauft
hatten, schwangen wir uns gegen sieben Uhr abermals in
Der deutsche Krieg von 1866 9