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1. Der deutsche Krieg von 1866 - S. 204

1867 - Berlin : Kastner
204 fehlen kann. Indem Napoleon Venedig in der Hand hat, wird es ihm leicht sein, Italien zu vermögen, daß es sein Schwert in die Scheide steckt. Dann bekommen wir unsere Süd-Armee frei zur Verwendung gegen Preußen. Das Mindeste aber, was wir von Napoleon in Bezug aus Preußen zu gewärtigen haben, wird zunächst die Durch- setzung eines mehrwöchentlichen, wohl gar mehrmonatlichen Waffenstillstandes sein. In der gewonnenen Zeit reor- ganisiren wir unser geschlagenes Heer und vereinen es so- dann mit der Snd-Armee. Dann stehen wir aufs Neue Preußen gekrästigt gegenüber. Andrerseits wird Napoleon durch sein eigenes Interesse dann aus einer Bahn erhalten, die uns zu statten kommt. Hat er die Vermittlerrolle einmal übernommen, so wird er sich auch einen Ver- mittler lohn nicht entgehen lassen. Diesen — das war der zweite Anlaß zu der heimtückischen Freude, die man in Wien empfand — muß dann Deutschland — zum Schaden Preußens — zahlen! Widersetzt sich Preußen den Forderungen, nun so wird Napoleon sich die günstige Gelegenheit nicht entgehen lassen, seine früher an- gekündigte,, Rache für Waterloo" an Preußen zu nehmen! — Er kann dann bequem und vollständig seine Abrechnung mit Preußen halten, da er ja uns und die Kleinstaaten zu Verbündeten hat! — Durch diese Handlungsweise wurde ein Verrath an Deutschlands heiligsten Interessen beabsichtigt, wie er kaum jemals schlimmer erhört worden ist, und wenn ein Zwei- faches nicht gewesen wäre, von dem gleich zu redeu sein wird, so hätte Deutschland ohnsehlbar eine furchtbare Schädigung erleiden müssen.
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