1818 -
Würzburg Bamberg
: Goebhardt
- Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
der Weltgeschichte. 35
vom Rhein und von der Donau her bis Ln die Ge-
genden ausgebreitet, wo sich Europa und Asia schei-
den, das geschwächte römische Reich fast unaufhörlich
an, und einige derselben erzwangen sich Wohnsitze da-
rin. Aber vom Anfänge des fünften Jahrhunderts
drangen sie unwiderstehlich auf allen Seiten in das-
selbe ein. Unter dem Namen der Gothen, Van-
dalen, Franken, Burgunder, Svcven, Sachsen,
Heruler, Langobarden und anderer Völker, waren
es lauter Deutsche, welche das abendländische Reich
der Römer zerstörten, und neue Reiche aus die Trümmer
desselben erbaueten, wie das deutsche, englische, fran-
zösischest spanische und portugiesische. Die deut-
sehen Völker, welche noch meistentheils Heiden, alle
kriegerisch und ziemlich unwissend waren, stifteten
zwar die schädlichsten Verwüstungen; allein, sie nah-
men bald Religion, Künste, Wissenschaften und viele
andere Dinge von den Besiegten an, waren also ge-
wiß allein nicht Schuld an der in der Folge einrei-
ßenden Barbarey und Verunstaltung der Religion,
wozu der Grund bey den Römern schon gelegt war.
Das mächtigste und dauerhafteste der neuen deutschen
Reiche war das fränkische, dessen Ursprung gegen
das Ende des fünften Jahrhunderts fällt. Es brei-
tete sich weit über beyde Seiten des Rheins aus, und
erreichte seinen höchsten Glanz gegen den Anfang des
neunten Jahrhunderts, mit Karl dem Großen, der
unter den ansehnlichsten Eroberungen ein neues Kai-
serthum errichtete, dessen Hauptstadt abermals Rom
wurde. Seine mächtige Monarchie wurde gleich nach
seinen Zeiten in drey Reiche, Italien mit der Kai-
serwürde, Deutschland und Frankreich. zertheilt.
Das eigentliche deutsche Reich, das nunmehr vor-
nehmlich diesseits des Rheins seine Herrschaft grün-
dete, erlangte zwar im zehnten Jahrhunderte Ita-
lien und die Kalserwürde wieder; verlor aber das
C 2 erstere