1850 -
Erfurt [u.a.]
: Körner
- Autor: Kriebitzsch, Karl Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Erster Abschnitt.
1gs
(,1572.) Bist du Colingny? — Ich bin es, junger Mensch, Die Pari-
Habe Ehrfurcht vor meinen grauen Haaren. — Es ist geschehen! ser Bluthoch-
Derherzog v. Guise: Laßt Ader! laßt Ader! die Aerzte Äug.
sagen, das Aderlässen sei im August so heilsam als iiu Mai.
Der Kommandant v. Bayonne: Sire, ich habe Ew.
Majestät Befehl Ihren getreuen Einwohnern und den Kriegs-
leuten von der Besatzung kund gemacht, und da habe ich lauter
gute Bürger und mannhafte Soldaten, aber nicht einen einzi-
gen Henker gefunden. Sie und ich bitten Ew. Majestät unter-
thänigst, Sie »vollen unsre Arme und unser Leben nur zu mög-
lichen Unternehmungen, seien ste auch die verwegensten, auzu-
wenden geruhen.
Marimilian Ii.: Wollte Gott, mein Tochtermann hätte
mich um Rath gefragt; wollte ihm treulich als ein Vater ge-
reichen haben, daß er dieses gewißlich nimmermehr mit meinem
Rathe gethan hätte.
Heinrich Iv.: Ich bin ein König ohne Krone, ein Feld- Heinrich Iv.
Herr ohne Geld, ein Ehemann ohne Frau. K. v. Franke.
Heinrich Iv. vor Jvry (1590): Und wenn ihr eure ^0—1610.
Standarten verlieren solltet, so seht nach meinem weißen Fe- Nanwö^ 1598*
derbusch; ihr werdet ihn immer auf dem Wege der Ehre und
des Sieges finden,
Wie viel bringt Euch Frankreich wohl ein? — So viel
als ich will. Denn da ich das Herz meiner Unterthauen habe,
so kann ich von ihnen fordern, so viel mir beliebt. Aber ich
denke doch, wenn mir Gott noch einige Zeit das Leben fristet,
so will ich es so machen, daß kein Bauer in meinem König-
reiche sein soll, der nicht alle Sonntage wenigstens ein Huhn
im Topfe haben könnte.
Heinrich Viii.: Ich mag kein Beschützer von Ketzern Heinrich Viii.
sein. (Lambert.) 1509—1547.
Wolsey: Hätte ich dem Könige des Himmels eben so
treu gedient, wie meinem Könige und Herrn auf Erden, so
würde er mich in meinem Alter nicht so verlassen, wie jetzt
mein Fürst es thut.
Elisabeth: England ist mein Gemahl, und jeder Unter-
than mein Sohn. Das Wohl so vieler Tausende erfordert
meine ganze Sorge und Neigung. Ich wünsche sehnlich, daß
man einst auf meinem Grabstein lese: Hier ruht Elisabeth, die
als jungfräuliche Königin lebte und starb.
Dieselbe an Mariens Sohn: Möget Ihr bei der Nach-
richt nur eineu kleinen Theil von dem leiden, was ich gelitten
habe. Meine Hand zittert. Gott ist Zeuge meiner Unschuld.
Ich nehme aufrichtigen Antheil an Eurem Schmerze, lind hoffe,