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1. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 79

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
79 ganz mit Unrecht die Bekehrung des Pribislaus genannt, weil er öffentlich im Namen Aller erklärte, daß sie bedingungsweise zum Uebertritt zum Christenthum bereit seien. Gerold ging jetzt wieder zum Herzog ab, um der Provinzialversamm- lung zu Artlenb er g beizuwohnen, das dem heutigen Lauenburg gegenüber an der Elbe lag. Auch die Fürsten der Slaveu waren hierher berufen und Heinrich ermahnte auf den Wunsch des Bischofs selbst die Slaven, das Christenthum auzunehmen. Wie übrigens diese darüber dachten, das ver- rieth Niklot. „Wenn der Gott, der im Himmel wohnt," sagte er zum Herzog, „dein Gott ist, so sei du unser Gott, das ist uns genug. Diene du ihm, wir wollen dir dienen," — welche Gotteslästerung ihm der Herzog ernstlich verwies. 3. Der 13..August 1163. Das ist der Todestag Gerolds. Acht Jahre reichlich ist es ihm ver- gönnt gewesen, im Weinberge seines Herrn zu arbeiten; aber reicher Segen ist ihm gefolgt. Er hat hin und her jm Lande neue Kirchen gegründet und - Priester berufen, die willig waren, der Mission unter, den Heiden ihr Leben zu weihen; mit den Predigern kamen auch Ackerbauer und Handwerker, welche sich um die Gotteshäuser ansiedelten; das Land der Wenden verlor den Charakter der Wildniß, und geordnete Städte und Dörfer blühten aus, wo Deutsche und Wenden, die sich sonst blutig bekriegt hatten, friedlich neben einander wohnten. Graf Adolf und seine fromme Gemahlin Melchthilde unterstützten ihn eifrig in seinem Wirken. So schenkte ihm der Graf auf den Wunsch des Herzogs dreihundert Hufen Landes zu seinem Unterhalt. Der Bischof baute sich hier ein Haus, und um dasselbe her bauten sich Andere an; der Ort er- hielt städtische Einrichtungen und den Namen Eutin. Das Kloster zu Högersdorf ward wieder nach dem Orte der ersten Stiftung, nach Segeberg, verlegt, so ungern auch der Probst Ludolf mit seinen Mönchen den stillen Ort verließ. Jm Jahre 1156 konnte Gerold in Gegenwart des Grasen und der Gräfin die zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers neuerbaute Kirche zu Oldenburg, wo sich Holsteiner angesiedelt hatten, einweihen. Als Priester ward ein Mönch aus Neumünster, Namens Bruno, angestellt, der aus allen Kräften für das Christenthum wirkte, der mit eigner Hand die Götzenhaine niederschlug und fleißig in slavischer Sprache predigte. Man untersagte den Wenden das Schwören bei den Bäumen, Quellen und Stei- nen und gebot ihnen, diejenigen, welche eines Verbrechens beschuldigt waren, zu dem Priester zu führen, um sie mittelst der Eisenprobe ihre Schuld oder Unschuld beweisen zu lassen. Auch legte der Graf den Wenden die Ver- pflichtung auf, ihre Todten aus dem Kirchhofe zu beerdigen und an den Fest- tagen zum Anhören der Predigt in der Kirche zu erscheinen. Als die Slaven eines Tages einen Dänen gekreuzigt hatten, zeigte Bruno es dem Grafen an. Die Uebelthäter wurden vorgefordert und bestraft, und diese Art der Bestrafung ein- für allemal untersagt. Nun empfahl der Bischof dem Grafen auch die Anlegung einer Kirche in Süsel. Man sandte den Priester Deilan von Neumünster dahin, der Lust hatte, den Heiden das Evan- gelium zu predigen. Er kam zwar an der Alten-Kremper Au in eine
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