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1. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 85

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
85 dem Morgenlande die Nachricht, daß der egyptische Sultan Saladin Jerusalem erobert habe. Der Papst war aus Schmerz über diese Nachricht gestorben und seine Nachfolger forderten durch dringende Briefe die euro- päischen Fürsten zur Befreiung des heiligen Grabes auf. So begann denn das ganze Abendland seine Macht zu einem gewaltigen Kreuzzuge zu sammeln. Die Italiener schaarten sich um ihre Erzbischöfe; es rüsteten mit Macht die Normannen, fünfzig Schiffe kamen von Dänemark und Friesland, siebenunddreißig von Flandern; Richard Löwenherz führte die Engländer und Philipp August seine Franzosen herbei. Auch der altebarbarossa sammelte ein Heer. An der Spitze von 150,000 wohlgerüsteten Streitern, unter welchen auch Adolf Iii. sich befand, zog der greise Held im Mai des Jahres 1189 aus. Heinrich der Löwe hatte vorher auf Verlangen des Kaisers zum zweiten Male Deutschland verlassen und sich nach England begeben müssen; als aber habgierige Fürsten seine Abwesenheit benutzten, von seinen Erblanden an sich zu reißen, kehrte er aus England zurück und versuchte seine frühere Herrschaft in Norddeutschland wieder herzustellen. Der Kampf begann aufs Neue. Heinrich bemächtigte sich des holsteinischen Landes. Ein großer Theil des Adels schloß sich ihm willig an. Hamburg, Itzehoe und Plön waren binnen Kurzem in seinen Händen; nur Segeberg behauptete sich. Der Statthalter, Adolf von Dassel, und die Mutter und Gemahlin des hol- steinischen Grafen flüchteten nach Lübeck und von da, als auch diese Stadt sich dem Herzog ohne Schwertstreich ergab, nach der Schauenburg. Friedrich Barbarossa war im Morgenlande, als er durch den Fluß Seleph reiten wollte, ertrunken und sein Sohn Heinrich Vi. war ihm in der Regierung des deutschen Reiches gefolgt. Adolf Iii. erfuhr in Ty- rus, daß Holstein in den Händen Heinrichs des Löwen sei, und eilte zurück, ohne Jerusalem gesehen zu haben. Unter großen Schwierigkeiten erreichte er aus Umwegen sein Land; die Einwohner schlossen sich ihm an und, unter- stützt von benachbarten Fürsten, bemächtigte er sich nicht nur seines Landes, sondern auch Lübecks und der Grafschaft Stade nebst Dithmarschen. Zwischen dem neuen Kaiser Heinrich Vi. und Heinrich dem Löwen kam es endlich zur völligen Aussöhnung (1194). Der Löwe mußte sich an sei- nen Erölanden Braunschweig und Lüneburg genügen lassen und starb den 6. August 1195 zu Braunschweig. Adolf war aus dem letzten Kampf mit vermehrter Macht hervor- gegangen. Er behielt sämmtliche Einkünfte der Stadt Lübeck, und der Erz- bischof von Bremen mußte ihn mit der Grafschaft Stade nebst Dithmarschen belehnen. 14. Wie Adolf Iii. zum dritten Mal Land und Leute verliert. Waldemar der Große war 1182 gestorben, nachdem er dem zer- rütteten Dänemark zu neuem Glanze verhelfen hatte. Er hatte von seinem Vater Knud Lavard her Ansprüche auf Wagrien und das Polaberland, war aber klug genug gewesen, diese seinem mächtigen Nebenbuhler Heinrich dem Löwen gegenüber nicht geltend zu machen. Er hatte sich damit begnügt, die Angriffe der Slaven auf Dänemark abzuwehren und in Verbindung mit dem
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