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1. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 95

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
95 auf' den härtesten Bedingungen. Waldemar sollte 40000 Mark Silbers zahlen und seine Eroberungen, soweit sie dem deutschen Reiche angehört hatten, wieder herausgeben. Aber Albert von Orlamünde hoffte „mit Eisen, nicht mit schimpflichem Golde die Schmach seines Königs zu enden." Er griff zum Schwert und zog mit dem Neffen des Königs, dem Herzog Otto von Lüneburg, den Feinden Dänemarks entgegen. Bei Mölln kam es zur Schlacht. Albert ward geschlagen, sein Heer zerstreut. Man nahm ihn gefangen und brachte ihn zu den beiden Königen in den Kerker. Nun blieb Waldemar nichts übrig als sich den harten Bedingungen zu unterwerfen. Er mußte Holstein, Stormarn, Wagrien, Dithmarschen und Rendsburg an Adolf Iv. abtreten, auf die Grafschaft Ratzeburg, das heutige Herzogthum Lauenburg, verzichten, sich seiner Oberhoheit über Mecklenburg und die pommerschen Fürsten begeben und den Lübeckern und Hamburgern alle früheren Handelsrechte in Dänemark zusichern; mußte an Heinrich von Schwerin 45000 Mark Silbers (400,000 Species) bezahlen und ihm 1000 Ellen flandrischen Scharlach, eine Menge Pelzwerk und andere Dinge zur Bekleidung seiner Leute liefern; mußte schwören, alles Geschehene ver- gessen und sich an Niemandem rächen zu wollen. Bis zur Erfüllung aller dieser Bedingungen stellte er seine Söhne Erich, Abel und Christoph und 40 Ritter als Geißel; auch Graf Albert blieb noch gefangen. So kam denn der alte König am Weihnachtsabend 1225 und der junge Ostern 1226 heim nach Dänemark. Aber Waldemars großer und kühner Sinn war durch diese Unfälle nicht gebeugt; er hoffte das Verlorne noch wieder zu erlangen. Zunächst ließ er sich durch den Papst von dem erzwun- genen Eide entbinden; dann sammelte er, namentlich unter den tapfern Nordfriesen, in Schleswig ein Heer. Unterstützt von Otto von Lüneburg fiel er nun in Dithmarschen ein.und unterwarf sich dies Land von Neuem. Härtern Widerstand fand er bei Rendsburg. Adolf Iv. und Heinrich von Schwerin kamen, die Festung zu entsetzen, wurden aber mit beiderseitigem großen Verlust zurückgeschlagen. Rendsburg und Itzehoe fielen in des Königs Hände und Segeberg ward angegriffen. Die beiden Grafen sahen ein, daß sie allein mit ihrem Gegner nicht fertig würden. Sie benutzten daher den Winter, um sich durch Bündnisse zu stärken, und erkannten den Herzog von Sachsen in der Noth als ihren Lehnsherrn an, um auch dessen Beistand zu erhalten. In Lübeck trafen jetzt alle Verbündeten zusammen und hier sammelte sich auch das Heer, welches den entscheidenden Schlag gegen den Sieger führen sollte. Den ersten Tbeil des Jahres brachten beide Parteien mit mancherlei Streifzügen und geringen Feindseligkeiten zu; erst im Juli kam es zum ent- scheidenden Kampf. Zwei Meilen nördlich von Segeberg liegt Bornhöved, an der Grenze jener unfruchtbaren Heidefläche, die sich von Segeberg her nach Norden und Westen erstreckt. Die Umgegend dieses Dorfs, früher Schwentinefeld ge- nannt, ist die höchste unsers Landes und außerordentlich reich an Quellen. Im Umfange einer Meile stießen eine Menge Bäche theils nach der Prave, theils nach der Stör und theils nach der Schwentine. Dieser Beschaffenheit
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