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1. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 238

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
238 Kopenhagens Friede befreite ihn endlich aus seiner unangenehmen Lage. Er erhielt nun die Länder seines Vaters zurück, wurde selbstständiger Herzog und empfing am 3. Februar 1661 die Huldigung der in Schleswig versam- melten Stände. Im Anfänge des folgenden Jahres begab sich der junge Fürst auf Reisen, während seine Mutter im Verein mit den herzoglichen Räthen die Regierung des Landes besorgte. Er ging über Holland nach Frankreich, und von hier kam er durch die Schweiz und Deutschland im November nach Holstein zurück. Er nahm jetzt selbst die Zügel der Regierung in die Hand und war eifrig bemüht, die Wunden zu heilen, die der Polackenkrieg seinem Lande geschlagen. Er war arbeitsam, ordnungsliebend und ein Freund des Friedens, wie sein Vater. Um die herzoglichen Lande gegen die Uebergrisse des königlichen Mitregenten zu sichern, war schon am 24. Mai 1661 ein Freundschaftsbündniß mit Schweden geschlossen worden, dessen Hauptzweck war, den Kopenhagener Frieden in allen seinen Punkten, die das Haus Holstein-Gottorf betrafen, aufrecht zu erhalten. Kaum war dieses Bündniß den Dänen bekannt geworden, als auch schon die Zänkereien zwischen den beiden schleswigholsteinischen Landesherren wieder begannen. König Friedrich ließ die geschleifte Festung Christianspriis wieder aufbauen und Friedrichs- ort nennen, wogegen Christian Albrecht protestirte; dieser verlangte, daß mit ihm aber die Aufhebung der gemeinschaftlichen Regierung über Prälaten, Ritterschaft und Städte verhandelt werde, wie es im Vertrag vom zweiten Mai 1658 versprochen sei, — und darauf wollte wieder Friedrich nicht eintreten. So bestand denn die Spannung fort; nur soviel erlangte Christian Albrecht, daß die Einnahmen von den gemeinschaftlichen Landes- theilen, die sonst in eine gemeinschaftliche Kasse flössen und gemeinschaftlich verwendet wurden, getheilt und ,theils in die herzogliche, theils in die königliche Kasse gezahlt wurden. Im Uebrigen ging jeder Herrscher seinen eigenen Weg. König Friedrich Iii. erhob am 23. August 1664 den bisher zur Herrschaft Pinneberg gehörigen Flecken Altona, dessen Zunahme an Größe und Verkehr schon seit längerer Zeit den Hamburgern ein Gegenstand mißgünstiger Eifersucht war, zur Stadt. Altona lockte die Hamburger Bürger aus ihrer Stadt, hier ihre Bedürfnisse zu kaufen; denn die Altonaer Hand- werker konnten, weil sie keine geschlossenen Zünfte bildeten, manche Maaren billiger liefern. Friedrich rüstete die neue Stadt mit schönen Privilegien aus und bestätigte die alten. Er versprach Allen, die sich hier niedcrließen, freie Religionsübung; es sollten in Altona keine geschlossenen Aemter sein und Niemand sollte nöthig haben, sich das Bürgerrecht zu erkaufen. Die Hamburger, die vorher schon In den Einwohnern Altonas verhaßte Eon- currenten erblickt hatten, waren ganz außer sich vor Wuth, als sie von der neuen Stadt hörten. Sie versuchten das letzte Mittel, um sich der lästigen Nachbarin zu erwehren. Sie beschwerten sich beim Kaiser, und Leopold I. war gefällig genug, die Erhebung Altonas zur Stadt zu verbieten; aber Friedrich kehrte sich nicht daran, und Altona erhielt Stadtrechte, blühte rasch empor und wurde bald durch Handel und Fabriken bedeutend. Von weit größerer Wichtigkeit für das ganze Land war aber die Ein-
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