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1. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 281

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
281 Lehrer sorgen und ihre Kinder im Sommer und Winter zur Schule schicken sollten. Der Streit zwischen den beiden Fürstenhäusern war wieder dem Auf- blühen des Schulwesens nicht günstig, und erst Christian Vi. konnte daran denken, die Schulen in den Landbezirken zu verbessern und aus die Herstel- lung ordentlicher Schulhäuser zu dringen. Da aber das Bedürfniß eines guten Schulunterrichts noch nicht lebhaft genug empfunden ward, die Edelleute in ihren Gütern, wo noch die Leibeigenschaft bestand, die Folgen der Aufklärung fürchteten, so fand der königliche Befehl wenig Anklang und noch weniger Unterstützung. Der Kronprinz Friedrich aber und sein weiser Minister Andreas Peter v o n B ern st o rf nahmen mit warmem Herzen die Schulsache wieder in die Hand und wurden darin von wohldenkenden Männern kräftig unter- stützt. Schon 1780 war in Kiel ein Schullehrerseminar errichtet worden. Die schleswigholsteinische Ritterschaft vergrößerte den für dasselbe bestimmten Fond von 21,000 Mark um 30,000 Mark; auch wurden die Einkünfte desselben durch die 1787 angelegte Schulbuchdruckerei bedeutend vermehrt, indem man dem Seminar den vierten Theil des Gewinns zuwies. Balthasar Petersen, Propst in Tondern, gründete 1786 das deutsche Seminar in Tondern und schenkte demselben den 200 Demat großen Hof Görrismark und 12,800 Thaler. Nachdem so für die Ausbildung der Lehrer gesorgt war, schritt die Negierung zur Anlegung von Volksschulen, die in den untern Volks- schichten die Finsterniß zerstreuen und die allgemeine Volksbildung heben sollten. Am 24. August 1814 erschien eine allgemeine Schulordnung für die sämmtlichen Stadt- und Landschulen in den Herzogtümern, durch welche jedem Dorfe eine Schule, jedem Lehrer ein festes, wenn auch dürf- tiges, Einkommen, jedem Kinde die Theilnahme an dem Unterricht gesichert ward. 47. Jahre des Kriegs. Im Jahre 1806 wurde das deutsche Reich aufgelöst. Die Fürsten des westlichen Deutschlands wurden Frankreichs Vasallen; Napoleon L, der auf den Trümmern der französischen Republik im Jahre 1804 seinen Kaiser- thron errichtet hatte, nannte sich einen Protektor des Rheinbundes; der letzte Kaiser von Deutschland, Franz Ii., nahm als Franz I. den Titel eines östreichischen Kaisers an, und Preußen, nächst Oestreich der mächtigste deutsche Staat, war bemüht, die außer Oestreich und dem Rheinbünde stehenden Fürsten Deutschlands zu einem norddeutschen Staatenbund zu vereinigen. Da entstand natürlich für die dänische Regierung die Frage, ob sie für Holstein diesem preußischen Bundesstaat beitreten, ob sie dieses Stück deut- schen Reichslandcs zu einem selbstständigen Herzogthum erheben oder endlich Schleswigholstein mit Dänemark zu einem Gesammtstaat verbinden wollte. Der Kronprinz war in Kiel. Ihn: schien es für Dänemark am vor- theilhaftesten, die Herzogthümer zu incorporiren, und er befahl daher dem Staatsrath in Kopenhagen, dieselben als einen unzertrennlichen Theil des dänischen Staats mit dem Königreich zu verbinden. Aelteftes Mitglied des
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