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1. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 337

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
337 Der Ritter nimmt den König zu sich auf's hohe Roß, Und durch die Nacht gespenstisch der wilde Renner schoß; Es dämmert schon der Morgen, und nah' der Reise Ziel, Glänzt durch den trüben Nebel des Schlosses Thurm von Kiel; Schon dounerts^auf den Brücken, die Thore fliegen auf, Und nach dem Schloßhvf stürmet das Roß in wildem Lauf. Es stürzt von allen Seiten der Diener Schaar herbei: „Der König ist gerettet, es ist der König frei! — Wer aber ist der Ritter, der in deni Schutz der Nacht, Umzingelt rings von Feinden, den König hergebracht? " — Und Waldemar zum Ritter: „Jetzt'öffne Dein Bisir Und nenne Deinen Namen, die That belohn' ich Dir!" Der hebt sich hoch im Sattel und öffnet das Visir; Da sieht der Däuenkönig in brauner Locken Zier Den Holstengrafen Adolf, der muthig um sich blickt Und seines Auges Blitze in's Herz der Feinde schickt; Drauf wendet er den Rappen, als Alle staunend schau'n, Und reitet zu den Seinen im frühen Morgengrau'n. Heinrich Zeise. Ä & 0 Was'rauscht dort von der Heide Bornhöv'ds für eine Mähr' In strahlenhellem Kleide Durch Raum und Zeit daher? Ha, das ist eine Kunde Aus altergrauer Zeit, Wie sie von Mund zu Munde So recht das Herz erfreut! — Der Holsten Adolf, muthig Schlug lahm der Dänen Macht, Schlug bis zum Abend blutig Die große Siegesschlacht! — Und durch des Schlachtfelds Syrte In Nöthen und Gefahr, Zu Fuß im Dunkel irrte Der König Waldemar. Von Holsten fast umringet, Allein und ohne Macht — Wer steht ihm bei? Wer bringet Ihn rettend aus der Schlacht? — Da sprenget durch die Stille Der Nacht ein Neitersmann, In grauer Eisenhülle Gezückten Schwerts heran. „Flugs senke Deine Klinge, Weil ich Dein König bin," Ruft Waldemar, „und bringe Nach Kiel mich eilig hin!" r f iv. Der Ritter stutzt ein wenig; Dann winkt er stumm: „Sitz' auf!" Im Nu saß auf der König. Fort giugs im schnellen-Lauf. Fort ging es immer weiter, Als ob ein Sturm sie jagt. Doch stumm verbleibt der Reiter, Was auch der König fragt. Und endlich , sieht man's tagen; Da hat das starke Roß Die Doppellast getragen Hart an das Kieler schloß. — Bald siebt im Schloß man leuchten Ein helle« Fackellicht, Und Frcudenthränen feuchten Jedwedes Angesicht. Denn in des Schlosses Hallen War das Gerücht erwacht, Der König sei gefallen In der verlornen Schlacht. — Jetzt sprang, rasch wie ein Wetter, Vom Rosse Waldemar, Und rief: „Nun, Du mein Retter, Erschlich Dein Llppenpaar. Nun sag' mir, was zum Lohne Dir wünschenswerth mag sein, Und'ist's nicht meine Krone, So, schwör ich, ist es Dein.
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