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1. Die vorchristliche Zeit - S. 12

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 Urgeschichte. die eine den Norden und Osten Asiens und die arktischen Küsten Europas und Amerikas, die andere den Nest von Afrika. Die vierte, deren Na- men ursprünglich auf den Inseln des indischen Meeres heimisch ist, hat zu ihrem Antheil alle Inseln des indischen und großen Oceans, von Madagaskar bis zur Osterinsel, mit Einschluß der Halbinsel Malakka und mit Ausschluß einiger der asiatischen Küste zunächst gelegenen In- seln. Die fünfte bildet nebst den mongolischen Eskimos die ursprüngliche Bevölkerung des Erdtheils nach welchem sie genannt ist. Diese Ver- schiedenheit der Racen hat Zweifel an der Einheit des Menschenge- schlechtes veranlaßt, indem man iin Bereiche beobachteter Erscheinungen keine Analogie fand, nach welcher man ein Auseinandergehen der Men- schen in so stark und so dauernd geschiedene und verschiedene Theile hätte erklären mögen. Nichtsdestoweniger gibt es Fälle eines Ueberganges zu fremden Nacen, welche sich zu der ursprünglichen Scheidung ebenso verhalten, wie die noch hin und wieder vorkommenden Veränderungen auf der Erdoberfläche zu den Umwälzungen, durch welche deren Gestalt im Allgemeinen bestimmt worden ist. Viele Völker gehören nach den Merkmalen der Körperbildung zu der einen Race, während sie sich durch ihre Sprache als Angehörige einer anderen verrathen, ohne daß die Sprache durch Uebertragung auf sie übergegangen sein könnte. Was an ihnen im Einzelnen und vielleicht sehr allinälig geschehen ist, muß sich bald nach der Trennung unter Mitwirkung von Sitte, Lebensart und klimatischen Einsiüssen im Allgemeinen und in einer nur den ur- sprünglichen Zeiten der Menschheit eigenthümlichen Schnelligkeit der Umbildung zugetragen haben. 8. Gehört die Trennung in Racen zu den in Dunkel gehüllten Ereignissen, die sich, ohne in ihrem Gange verfolgt werden zu können, nur in ihren Folgen bemerkbar machen, so ist es auch unmöglich, sie mit der Trennung der Menschen in die drei nach Noahs Söhnen be- nannten Theile in genaue Verbindung zu bringen. Wie schon der Umstand, daß nah verwandte Sprachen unter Völker verschiedener Racen vertheilt sind, darauf hindeutet, daß eine ursprüngliche Stammesgemein- schaft zerrissen worden ist, so können schon bei der Entstehung der Nacen- verschiedenheit näher verwandte Völker sich geschieden und einander an Abkunft ferner stehende sich verknüpft haben. Auch ist diese Verschieden- heit für den Gang der Geschichte nur insofern bedeutsam, als diese sich vorzugsweise unter den kaukasischen Völkern fortbewegt, welche sowohl von vorzüglicher Anlage als von der Beschaffenheit ihrer Wohnplätze begünstigt, das Leben zu höherer Vollkommenheit gebildet und den übri- gen nur durch ihre Berührung mit ihnen einen Platz in der Geschichte verschafft haben. Vermöge dieses Gegensatzes erscheinen die Völker der übrigen Racen als die jüngeren, in ihrer Erziehung am wenigsten ge-
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