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1. Die vorchristliche Zeit - S. 33

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Gang und Gliederung der vorchristlichen Geschichte. Zz deren die Völker regierbar sind, wird in Ermangelung der Religion durch eine auf Erhaltung des leiblichen Daseins der Einzelnen und des ganzen mechanisch zusammengesetzten und geleiteten Staates berechnete Sitten- lehre geübt, deren bedeutsamste Vorschriften sich an den Namen des um das Jahr 500 vor Ehr. Geb. zu setzenden Confucius knüpfen. Ihr ist die Idee von Menschenwürde, von einer Pflicht der Reinigung und einem Berufe zu geistiger Erhebung fremd, und ihr Ziel ist die Erhaltung des Gleichgewichts im Staate, um dessentwillen sie auf pünktliche Erfüllung der für öffentliches und häusliches Leben vorgeschriebenen täglichen Ob- liegenheiten dringt, mechanischen Ceremoniendienst und geistlose Pedan- terei pflegt und von den Bedingungen des gesitteten Lebens nur die Pflege des Ackerbaues und des Rechtes mit ihrer Sorge erreicht. Ob- gleich das Volk daher eine geschichtliche Literatur besitzt, bewegt dieselbe sich in einem Kreise, in welchem sich keine für andere Völker lehrreichen Erscheinungen ergeben, keine, deren Andenken in dein Volke Kräfte höhe- rer Art zu wecken vermöchte. Die Sprache selbst trägt dazu bei, den Geist des Volkes an Erhebung zu hindern, da sie mit ihren an Zahl beschränkten und durch Verschiedenheit der Betonung vervielfachten Wörtern so mühselig zu handhaben ist, daß selbst bei dem engen Jdeen- kreise des Volkes die Fertigkeit in ihrem Gebrauche den Gelehrten ausmacht. 6. Indem daher die Uebersicht der Weltgeschichte sich bei gegebenem Anlasse flüchtige Blicke auf Indien und China zu werfen beschränken muß, erwartet sie von den auf Erforschung der Sprache und Alterthü- mer dieser Länder gerichteten Bemühungen noch manchen Aufschluß über den Gang der ursprünglichen Völkertrennung und die Ausbildung ihrer Geistesrichtungen, beginnt aber ihren eigentlichen Lauf mit Betrachtung der Völker des südwestlichen Asiens, die Aegyptier eingeschlossen, die unter der Herrschaft eines unter ihnen, der Perser, im Laufe der Zeit zu einer Einheit verknüpft werden. Die ersten Schauplätze sind die Ebenen großer Ströme, auf welchen sich die äußeren Voraussetzungen geordneten Lebens am leichtesten erfüllen. Babylonier und Aegpptier erreichen in der den Völkern des Heidenthumö eigenthümlichen, die Kräfte des Volkes auszehrenden und dessen Untergang herbeiführenden Einseitig- keit hohe Stufen äußerer Wohlfahrt, wie es eine fernere und dunklere Kunde auch von den Bewohnern der Ebenen am Orus und am Jarartes, am Indus und am Ganges, am gelben und am blauen Flusse meldet. Da- durch werden ihre Länder Ziel der Wanderung und Eroberung für Völker der Gebirge und der Steppen, die nach dem Grade der ihnen eigenen Fä- higkeit und Empfänglichkeit für längere oder kürzere Zeit neue Ord- nungen der Dinge gründen. So erscheinen Assyrier, Meder, Perser so von Außen in den Kreis jenes ältesten Völkerlebens eindringend, scythi- Kiesel, Weltgeschichte, l. Z
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