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1. Die vorchristliche Zeit - S. 59

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Aegyptier. 59 nicht auf zuverlässige Weise in Einklang gebracht, noch viel weniger in eine synchronistische Beziehung zu der babylonischen und assyrischen Ge- schichte gesetzt sind. Zu den Ramessiden gehört der König, welcher bei den Griechen Sesostris heißt und dessen Negierung der Höhepunkt ägyp- tischer Macht und Bildung ist. Dem Charakter ägyptischer Abgeschlossen- heit und Beschränkung entgegen erscheint er als Eroberer und seine Kriege erstrecken sich über Libyen, Phönicien, Syrien, Kleinasien bis nach Thracien und in die kaukasischen Länder. Eine sagenhafte Erwei- terung ist es vielleicht, wenn Baktrien, Scythien und Indien hinzuge- fügt werden. In den durchzogenen Ländern ließ er Denkmäler seiner Siege zurück und noch findet sich bei Smyrna ein Denkmal, bei welchem man an Namesses denken zu müssen glaubte, welches jedoch durch seinen Kunststyl sich nicht als ein ägyptisches ausweist. Sicher aber ist, daß Denkmäler in Aegypten diese Siegeszüge verherrlichen. Ohne Zweifel ist von diesen Zügen das assyrische Reich in Zeiten, für welche es an Kunde über dasselbe fehlt, heimgesucht worden. Einer solchen nirgendwo berichteten Berührung zwischen Aegypten und Assyrien gelten vielleicht die in ägyptischen Königspalästen befindlichen Darstellungen von Seege- fechten. Ueber den Untergang der thebanischen Dynastieen und der von Ramesses gegründeten Herrschaft über fremde Länder fehlt es an Nach- richt. Die späteren gehören nach den ihnen beigelegten Namen, Tani- ten, Bubastiten, nochmals Taniten, Saiten, dem niederen Aegypten an. Den Mittelpunkt des Reiches bildete wahrscheinlich Memphis, in dessen Nähe das Feld der Pyramiden ist. Diese Bauwerke stammen aus einer jüngeren Periode der ägyptischen Kunst als die von Oberägypten und haben, da ihre äußere Bekleidung abgerissen ist, und die Stufen bloßgelegt sind, die Inschriften verloren, mit denen auch sie gewiß be- deckt waren. Von Rhampsinit, an dessen Namen sich eine novellenartige Geschichte von Erbauung eines Schatzhauses und von der unüberwind- lichen List des Baumeisters knüpft, ist es zweifelhaft, ob er der thebani- schen oder der memphitischen Zeit angehört. Als Erbauer von Pyra- miden und somit als der memphitischen Zeit angehörig werden Cheops, Chephren und Mycerinus genannt, von denen der erste und dritte als ein gottloser und ein gottesfürchtiger Fürst einander gegenüber gestellt werden, da der eine, der Baulust zu genügen, die Tempel geschlossen und die Opfer verboten, der andere den Gottesdienst wieder hergestellt habe. Auch der König Möris, der den gleichnamigen See angelegt, gehört dieser Periode an. Der See war ein Mittel, die Gewalt der Ueberschwemmung zu einer Zeit, wo der Boden des unteren Aegyptens noch nicht genug angehöht war, durch Abtastung des Uebersiusses zu mindern. Der See ist im Laufe der Zeit verschwunden, da der von dem Wasser zurückgelassene Schlamm auch seinen Boden allmälig erhöht
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