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1. Die vorchristliche Zeit - S. 69

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Phönicier. 69 Aegypten erlittenen Nachtheile und durch Auswanderungen, die darauf erfolgt waren, eine große Beeinträchtigung erfahren hatte. In Tyrus scheint sogar die Nachfolge in der Negierung von Babylon aus geord- net worden zu sein, da es sich findet, daß kurz vor dem Ende des baby- lonischen Reiches die Tyrier sich von dort einen Fürsten erbaten. 3. Der Handelstrieb der Phönicier förderte den einheimischen Knnst- fleiß und eröffnete für den Absatz seiner Erzeugnisse nach allen Seiten Wege in weite Ferne, durch welche die Erzeugnisse der entlegensten Länder sich gegen einander vertauschten. Verfertigung künstlicher Me- tallarbeit, Bereitung des Glases, Weberei, Purpurfärberei waren allent- halben im Alterthume als Vorzüge der Phönicier bekannt. Die Wege ihres Handels gingen nach Asien hinein in verschiedenen Richtungen und ihre Seefahrten führten sie an alle Gestade des Mittelmeeres und bis in den Ocean hinaus. Nach Osten war die große und reiche Han- delsstadt Babylon ihr nächstes Ziel, die ein Sammelplatz von Maaren aus der Ostwelt war. Der Weg ging durch die syrische Wüste hin und Baalbeck, das spätere Heliopolis, am Leontes und das von Salomon auf einer Oase der Wüste erbaute Tadmor oder Palmyra waren Rast- orte auf diesem Wege. Ein anderes Ziel ihrer Handelszüge waren Armenien und die kaukasischen Länder, wo sie Kupfer, Pferde und Sklaven eintauschten. Hamath, das spätere Epiphania am Orontes, war eine phönicische Colonie, die wohl jenen Handelszügen ihren Ur- sprung zu danken hatte und vielleicht nur ein Glied in einer Kette auf gleiche Veranlassung gegründeter Niederlassungen war. Am wichtigsten war für den phönicischen Landhandel Arabien, sowohl durch seine eigenen Naturerzeugnisse, unter welchen der Weihrauch oben an steht, als durch die dahin gelangenden Erzeugnisse Aethiopiens und Indiens, Elfenbein, Ebenholz und Zimmt. Als Zwischenhändler haben hierbei die nomadi- schen Stämme der Wüste, Edomiter, Midianiter und die von den Griechen mit dem Namen Nabatäer bezeichneten Stämme des nördlichen Arabiens gedient, welche das Kameel, das Schiff der Wüste, zum Fortschaffen der Waaren gebrauchten. Außer dem südlichen Arabien, welches von den Griechen im Gegensätze zu dem wüsten das glückliche, von den Semiten Jemen, das Land zur Rechten, genannt wurde, war die Stadt Gerrha am persischen Meerbusen, wo eine in unbekannter Zeit von Ba- bylon ausgegangene Colonie bestand, ein Hauptpunkt des Verkehrs. Von hier aus nahmen sie auch an der Schiffahrt auf dem persischen Meerbusen Theil, in welchem sie Perlenfischerei trieben. Nach Süden war auch Aegypten ein Ziel ihres Landhandels, wo sie Wein aus Sy- rien gegen gestickte Gewänder vertauschten und wo sie in Memphis unter dem Namen Lager der Tyrier längst eine Niederlassung hatten, ehe die griechische in Naukratis gegründet wurde. Die Verbindung,
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