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1. Die vorchristliche Zeit - S. 86

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
86 Die Israeliten. ging der Weg zur Südgrenze des verheißenen Landes, das von den Griechen nach den an der Küste wohnenden Philistern, das palästinische Syrien oder Palästina genannt wird. Von hier aus wurden Kundschaf- ter in das Land gesandt und nach deren Rückkehr brach ein Widerwille gegen den Einzug aus, der so weit ging, daß man Moses und seine Ge- treuen umbringen und unter einem neu gewählten Führer nach Aegypten zurückkehren wollte. Die Wirkung, welche die Offenbarung am Sinai bisher gehabt, war aufgehoben, der Bund, den Gott mit dem Volke geschloffen, war zerrissen und Gott wollte das Volk vertilgen, um Mo- ses, wie einen zweiten Abraham, zum Stammvater des auserwählten Volkes zu machen. Moses Gebet bewirkte die Wiederaufnahme des Volkes, aber es wurde den Empörern die Strafe auferlegt, daß alle, die zwanzig und mehr Jahre alt seien, in der Wüste sterben sollten. Dieses Urtheil fand bald eine in die Augen fallende Rechtfertigung durch die Art, wie das Volk gegen die südwestlich von Palästina wohnenden Amalekiter, gegen die es schon in den ersten Tagen nach dem Auszug gekämpft hatte, Krieg begann. Ohne Auftrag und Segen Gottes, ohne die Bundeslade, zogen sie in den Kampf und eine Niederlage war der Erfolg des Unternehmens, sowie das Mittel, sie zur Ergebung in Gottes Willen zu bewegen. Es folgt ein achtunddreißigjähriger Aufent- halt zu Kades Barnea, über den die heilige Schrift rasch hinweg geht und der wahrscheinlich während eines Rühens der unmittelbaren gött- lichen Einwirkungen die Einübung des Volkes für geordnetes, geselliges Leben zum Ergebniß hatte, wie er zugleich diejenige Verzögerung des Zuges bildete, welche zur Vollziehung der über die Widerspenstigen verhängten Strafe erforderlich war. Von dem Orte dieses Verweilens schlug Moses, nachdem sein Bruder Aaron auf dem nahen Berge Hör gestorben war, den Weg um das todte Meer herum ein, an dessen Süd-, Ost- und Nordseite vorüber er später die Grenzen Palästinas er- reichte. Da die südlich das Meer umwohnenden Edomiter oder Jdu- mäer den Durchzug durch ihr Gebiet verweigerten, vergrößerte sich der Bogen, in welchem die Israeliten sich zu bewegen hatten. Auf dem Wege längs der Ostseite des Meeres fand im vierzigsten Jahre der Wanderung das dritte Verweilen in den Thälern der Moabiter statt, auf welches die Eroberung des verheißenen Landes unter Josua's Füh- rung erfolgte. 7. Die Ereignisse und Vorgänge am Sinai bilden den bedeutendsten Theil der mosaischen Offenbarung und führen die theokratische Ver- fassung in das Leben der Israeliten ein. Theokratisch ist die hier ge- gründete, auch die spätere Zeit des Aufenthaltes im verheißenen Lande berücksichtigende Verfassung in sofern, als von dem Verhältnisse zu Gott alle Bestimmungen ausgehen, auf die Erkenntniß und Pflege dieses Ver-
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